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Mathys balanSys REV Operationstechnik Seite 8

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Präoperative Planung
Darstellung des revisionspflichtigen Gesamtknies
8 – balanSys REV – Beugespalt zuerst: Schritt für Schritt
Eine vollständige Anamnese und körperliche Untersuchung der defekten Knieendo-
prothese ist vor der Revisionsoperation erforderlich. Es ist notwendig, die Ursache für
den Defekt eines Implantats präoperativ zu verstehen und zu bestimmen, um die
Wahrscheinlichkeit eines postoperativen Erfolgs zu maximieren. Präoperative Rönt-
genbilder sind unerlässlich für die Planung der Operation. Röntgenbilder des Knies in
zwei Ansichten sind empfehlenswert: Eine Röntgenaufnahme des einbeinig stehen-
den Patienten in der anterior-posterioren (A-P) Ebene und eine seitliche Röntgenauf-
nahme des Kniegelenks in 90° Beugung oder Streckung. Darüber hinaus wird eine
Röntgenaufnahme des gesamten Beins bei Belastung beider Beine benötigt. Es ist
sinnvoll, auch in der 40°-Beugung einen «Skyline»- oder «Sonnenaufgang»-Blick auf
die Patella zu haben.
Röntgenbilder werden benötigt, um Deformationen und Knochendefekte sowie Os-
teophyten zu identifizieren und zu quantifizieren. Mithilfe von Planungsschablonen
kann die Grösse der Prothese an Femur und Tibia anfänglich bestimmt werden.
Ganzbein-Röntgenbilder helfen, Abweichungen der Achse und Deformationen im
diaphysären Bereich des Femurs und der Tibia zu erkennen. Ganzbein-Röntgenbilder
helfen ausserdem, zu bestimmen, ob eine intramedulläre Ausrichtung durchgeführt
werden kann. Liegen präoperativ Knochendefekte vor, muss der Chirurg die Auswir-
kungen dieses Knochenverlusts sowie die erforderlichen Techniken zu seiner Be-
handlung verstehen. In einer Revisionssituation sollte die balanSys REV Röntgenscha-
blone verwendet werden, um die Grösse der Femurkomponente durch Schablonierung
aus einem genauen seitlichen Röntgenbild des kontralateralen Knies zu schätzen. Die
intraoperative Wiederherstellung der entsprechenden A-P-Dimension des Femurs
ergibt den am besten geeigneten Beugespalt, der dann zur Bestimmung des Streck-
spalts herangezogen werden kann. Schätzen Sie den Bedarf an einer hinteren Fe-
muraugmentation, indem Sie die Femurschablone geeigneter Grösse dem seitlichen
Röntgenbild eines defekten Knieimplantats überlagern. Die Schablonierung der pro-
ximalen / distalen Position der Femurkomponente auf einem A-P-Röntgenbild ist oft
schwierig. Verwenden Sie den unteren Pol der Patella, um die richtige Position der
Gelenklinie zu bestimmen. Die Schablonierung der Tibiakomponente kann ähnliche
Informationen liefern. Bestimmen Sie die Ebene der Knochenresektion und den
möglichen Bedarf an einer Augmentation oder einem Offset-Schaft, indem Sie den
Tibiaschaft im Tibiakanal auf dem Röntgenbild zentrieren.
Für den Einsatz von balanSys REV Implantaten in einer komplexen Primärsituation
folgt die Ausrichtung und Grössenbestimmung der Komponenten den gleichen
Landmarken wie balanSys BICONDYLAR.
Die Darstellung des revisionspflichtigen Gesamtknies kann durch frühere Einschnitte,
Steifigkeit oder eine fibrotische Weichgewebehülle erschwert werden. In der Regel
ist bei der Revision eines Knievollersatzes eine grössere Freilegung erforderlich als bei
einem primären Knievollersatz.
Korrekte Gewebeebenen medial und lateral müssen angehoben und fasziokutane
Lappen erhalten werden, um Wundheilungskomplikationen zu minimieren.

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