Einleitung
2.1 Funktionen und Vorteile
• Command Line Interface (CLI)
Ein CLI, das in Verbindung mit einer Remote Shell verwendet wird, ermöglicht automatisierte
Datenabfragen, Konfigurationsänderungen und Firmware-Aktualisierungen. Mit einem
leistungsstarken CLI nach Telekommunikationsstandard können erfahrene Benutzer jeden
verfügbaren Parameter selektiv abfragen oder ändern.
• Web User Interface (Web UI)
SINEC OS bietet eine grafische Benutzeroberfläche für die Konfiguration und Überwachung
über einen Standard-Internet-Browser.
• NETCONF
Mit dem Protokoll NETCONF (NETwork CONFiguration) können Sie SINEC OS-Geräte über SSH
mithilfe von Extensible Markup Language (XML) aus der Ferne überwachen und
konfigurieren. Es umfasst verschiedene Operationen zum Bearbeiten und Abfragen von
Konfigurations- und Betriebsdaten auf einem SINEC OS-Gerät (oder NETCONF-Server) von
einem NETCONF-Client, der auf Ihrem PC läuft.
NETCONF arbeitet mit einer einfachen Remote-Procedure-Call-(RPC-)Schicht. Einzelne RPC-
Befehle werden zwischen NETCONF-Server und -Client im XML-Format ausgetauscht. Die
Kommunikation ist sitzungsbasiert, sodass ein Benutzer einzelne Konfigurations-
Datenspeicher sperren kann, während er ein Gerät bearbeitet.
NETCONF kann für direktes Bearbeiten und Abfragen eines Geräts verwendet oder in
Skriptbefehle integriert werden.
Für weitere Informationen zur Verwendung von NETCONF siehe "NETCONF für SINEC OS
Referenzhandbuch (https://support.industry.siemens.com/cs/ww/de/view/109814712)".
Für Informationen zum Konfigurieren von NETCONF-Sitzungen in SINEC OS siehe "Die
NETCONF-Benutzerschnittstelle konfigurieren (Seite 71)".
• Simple Network Management Protocol (SNMP)
SNMP bietet ein standardisiertes Verfahren, damit Netzwerkmanagementstationen Geräte
verschiedener Hersteller abfragen können. SINEC OS unterstützt v1, v2c und v3. Allgemein
wird SNMPv3 empfohlen, da es Security-Funktionen (wie Authentifizierung und
Datenschutz) bietet, die in früheren SNMP-Versionen nicht vorhanden sind.
SINEC OS unterstützt außerdem zahlreiche Standard-MIBs (Management Information Base)
für die einfache Integration in beliebige Netzwerkmanagementsysteme (NMS). Eine von
SINEC OS unterstützte SNMP-Funktion ist die Fähigkeit, bei Systemereignissen
Benachrichtigungen zu generieren.
• Media Redundancy Protocol (MRP)
Das Media Redundancy Protocol (MRP) ist ein nach IEC 62439-2 genormtes,
herstellerunabhängiges Redundanzprotokoll, das für eine schleifenfreie Kommunikation
und die Rekonfiguration eines Netzwerks bei Störungen sorgt. Mit MRP ist es möglich,
Ringtopologien mit PROFINET aufzubauen. Bei einer Unterbrechung der
Kommunikationskette wird die Kommunikation über einen redundanten Pfad
aufrechterhalten.
• Passive Listening
Passive Listening ermöglicht eine redundante Kopplung zwischen (R)STP-Netzwerken und
MRP-Ringtopologien.
• Enhanced Passive Listening Compatibility (EPLC)
Enhanced Passive Listening Compatibility (EPLC) ist eine Erweiterung zu Passive Listening.
Wie Passive Listening wird EPLC bei einer redundanten Kopplung zwischen (R)STP-
Netzwerken und MRP-Ringtopologien benötigt, um Netzwerkschleifen zu verhindern und
Umschaltzeiten zu verkürzen.
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Web User Interface (Web UI) SINEC OS v3.0
Projektierungshandbuch, 04/2024, C79000-G8900-C680-03