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Siemens SIMATIC NET SINEC OS v3.0 Projektierungshandbuch Seite 188

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Security
7.3 Schlüssel und Zertifikate
Asymmetrische Schlüsselverfahren
Asymmetrische Schlüsselverfahren arbeitet mit einem Schlüsselpaar, das aus einem
öffentlichen Schlüssel und einem privaten Schlüssel besteht. Diese sind eindeutig und stehen
über einen mathematischen Algorithmus in Beziehung zueinander.
• Öffentlicher Schlüssel
Der öffentliche Schlüssel wird der Öffentlichkeit, also jedem potenziellen
Kommunikationspartner, zur Verfügung gestellt. Jeder, der den öffentlichen Schlüssel hat,
kann Nachrichten an den Besitzer verschlüsseln.
Öffentliche Schlüssel müssen eindeutig einem Besitzer zugeordnet werden können. Um dies
sicherzustellen, verfügen öffentliche Schlüssel über ein digitales Zertifikat, das
Informationen über den Besitzer enthält.
• Privater Schlüssel
Den privaten Schlüssel darf nur der Besitzer kennen. Mit dem privaten Schlüssel kann der
Besitzer an ihn adressierte verschlüsselte Nachrichten entschlüsseln.
Der private Schlüssel wird weiterhin verwendet, um Zertifikate zu signieren.
Da der öffentliche Schlüssel nicht geheim ist, muss bei asymmetrischen Schlüsselverfahren
der Kommunikationskanal nicht abhörsicher sein.
Ein Nachteil der asymmetrischen Verschlüsselung ist der relativ hohe Aufwand für die Ver-
und Entschlüsselung, was sich negativ auf die Rechengeschwindigkeit auswirkt.
Diffie-Hellman
Das Diffie-Hellman-Verfahren ist ein asymmetrisches Schlüsselverfahren, das für den
Schlüsselaustausch bzw. die Schlüsselvereinbarung verwendet wird.
Der Diffie-Hellman-Schlüsselaustausch ermöglicht, dass zwei Kommunikationspartner
über eine öffentliche Leitung einen gemeinsamen geheimen Schlüssel
(Sitzungsschlüssel) vereinbaren können. Der Sitzungsschlüssel kann anschließend für
ein symmetrisches Schlüsselverfahren verwendet werden.
Die Diffie-Hellman-Schlüsselvereinbarung bildet die Grundlage für
Verschlüsselungsprotokoll zur sicheren Datenübertragung (z. B. Transport Layer Security, TLS).
Bei der Kommunikation können die Vorteile der symmetrischen Verschlüsselung
(höhere Rechengeschwindigkeit) ausgenutzt werden, während der Schlüssel durch die
asymmetrische Verschlüsselung vor dem Zugriff eines Angreifers geschützt wird.
7.3.1.2
Default-Schlüsselpaare
SINEC OS-Geräte sind mit herstellerdefinierten Schlüsselpaaren für HTTPS und SSH ausgestattet.
Damit der Benutzer bei der Erstinbetriebnahme des Geräts zum Beispiel auf die
CLI-Benutzerschnittstelle zugreifen kann, benötigt der SSH-Server ein entsprechendes
Schlüsselpaar.
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Web User Interface (Web UI) SINEC OS v3.0
Projektierungshandbuch, 04/2024, C79000-G8900-C680-03

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