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Siemens SIMATIC NET SINEC OS v3.0 Projektierungshandbuch Seite 242

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Schnittstellenverwaltung
8.1 Schnittstellen
Wenn die Nutzdaten größer sind als die von einer Schnittstelle unterstützte MTU-Größe,
werden Frames dieser Größe unterteilt und am Ziel wieder zusammengesetzt.
Mit SINEC OS können Sie die MTU-Größe für alle Bridge-Port- und VLAN-Schnittstellen
konfigurieren.
Hinweis
Zusätzliche Bezeichnungsinformationen:
Die Mindest-MTU-Größe für Gigabit-Ethernet-Bridge-Ports (1522 Bytes) enthält zusätzliche 4
Bytes für protokollspezifische Bezeichungsinformationen.
Übergroße Frames
Übergroße Frames sind alle Frames, die Nutzdaten größer als 1522 Bytes haben. Dazu
gehören erweiterte Frames, die bis zu 2048 Bytes groß sein können, und Jumbo-Frames,
die bis zu 9216 Bytes umfassen können.
Einzelne Bridge-Ports können so konfiguriert werden, dass sie Frames in normaler,
erweiterter oder Jumbo-Größe unterstützen.
Die Nutzung von erweiterten oder Jumbo-Frames kann den Netzwerkdurchsatz verbessern.
Die unsachgemäße Nutzung von übergroßen Frames kann jedoch zu verlorenen Frames und
Leistungsproblemen im Netzwerk führen.
Im Folgenden werden einige der Vor- und Nachteile der Verwendung von übergroßen Frames
aufgeführt:
• Vorteile
– Weniger Protokoll-Overhead
– Weniger CPU-Verarbeitung
• Nachteile
– Paketfragmentierung und Paketverluste
– Nicht übereinstimmende Konfigurationen
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Der Header eines Standard-Frames macht etwa 5 % der gesamten Frame-Größe aus. Bei
erweiterten Frames muss der Header jedoch kleiner sein. Bei einem Jumbo-Frame von
9216 Bytes betragen die Header-Informationen beispielsweise nur etwa 1 %. Das führt
dazu, dass mit jedem Jumbo-Frame mehr Nutzdaten übertragen werden.
Jeder Frame muss von jedem Gerät entlang des Pfads geprüft werden. Da jedoch bei
Jumbo-Frames mehr Daten in jeden Frame gepackt werden können, gibt es weniger
Frames zu prüfen.
Wenn ein oder mehrere Geräte in Ihrem Netzwerk keine übergroßen Frames
unterstützen, kann es zu einer Fragmentierung der Pakete kommen. Eine
Paketfragmentierung liegt vor, wenn ein Frame zu groß für das Zielgerät ist und in zwei
oder mehr kleinere Frames aufgeteilt werden muss. Das führt zu einem größeren
Netzwerk-Overhead und einer längeren Übertragungszeit.
Beachten Sie auch, dass die Fragmentierung von Paketen nur in IPv4-Netzen stattfindet.
In einem IPv6-Netz gesendete Frames werden einfach verworfen, wenn das Zielgerät die
Framegröße nicht unterstützen kann.
Auf den meisten Geräten muss die Unterstützung von übergroßen Frames manuell
konfiguriert werden. Netzwerkprobleme können auftreten, wenn die Unterstützung in
Ihrem Netzwerk nicht einheitlich konfiguriert ist.
Web User Interface (Web UI) SINEC OS v3.0
Projektierungshandbuch, 04/2024, C79000-G8900-C680-03

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