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MAC PARA VERVE Betriebshandbuch Seite 26

Version 1.1.2024
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Wenn du zum ersten Mal die B-Tragegurt-Steuerung einsetzest,
agiere vorsichtig und mit dosiertem Zug, um große Pitchbewegun-
gen zu vermeiden. Taste dich langsam an die neue Steuermethode
heran und sammle genügend Praxiserfahrung, um sie intuitiv und
effizient einsetzen zu können.
Zum Trainieren bietet es sich an beim Gleiten, mit leichtem Zug auf
den B-Tragegurten entlang der Traggurten (etwa 4 bis 7 Zenti-
meter) die Reaktionen des Schirms auf Turbulenzen zu spüren und
diese auszugleichen.
Auch auf einseitigen Belastungen oder Entlastungen kannst du so
sehr gut reagieren. Wenn der Zug auf einer Seite zunimmt, ziehe
diese Seite leicht weiter nach unten, um den Schirm in Richtung
der tragenden Luft zu steuern.
Abstiegshilfen
ln manchen Flugsituationen ist ein sehr schneller Abstieg notwendig, um
drohenden Gefahren zu entgehen. Diese sind z. B. der Aufwind einer Ku-
muluswolke, aufziehende Regen oder Gewitter. Die Abstiegshilfen sollten
in ruhiger Luft und mit ausreichender Höhe geübt werden, um sie dann
in extremen Verhältnissen effektiv einsetzen zu können. Die Abstiegshilfen
werden in verschiedene Manöver unterteilt, die die Sinkgeschwindigkeit si-
cher und beherrschbar erhöhen.
Ohren-Anlegen, B3-Technik‚ Stall und Steilspirale sind in der Regel die gän-
gigsten Abstiegshilfen bei modernen Zweileinern. Das Ohren-Anlegen er-
zielt eine moderate Sinkgeschwindigkeit mit dem Vorteil, dass der Schirm
noch steuerbar ist und vorwärts fliegt. Steilspiralen erreichen deutlich hö-
here Sinkgeschwindigkeiten, sind aber technisch anspruchsvoller zu fliegen
und können zu sehr hohen G-Kräften führen. Wir empfehlen, die Schnellab-
stiegsmöglichkeiten unter professioneller Anleitung bei einem Sicherheits-
training zu üben.
Steilspirale
Die Steilspirale ist die effektivste Abstiegshilfe, mit deren Hilfe Sinkge-
schwindigkeiten über 20 m/s erzielt werden können. Dabei treten jedoch
hohe Belastungen für Material und Pilot auf. Die Steilspirale eignet sich als
Abstiegshilfe bei hohen Steigwerten und wenig Wind.
Bei der Steilspirale können sehr hohe Kurvengeschwindigkeiten mit hohen
G-Lasten erreicht werden. Taste dich deshalb vorsichtig an diese Flugfigur
heran. Trainiere daher am Anfang nur mit geringer Sinkgeschwindigkeit. Be-
achte, dass man je nach Tagesform, Außentemperatur (Kälte!) und erfloge-
nem Sinkwert früher oder später aufgrund der G-Belastung das Bewusst-
sein verlieren kann.
Viele Piloten verlangsamen während der Spirale die Atmung oder gehen
in die sogenannte Pressatmung über, was das Risiko die Kontrolle zu ver-
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