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MAC PARA VERVE Betriebshandbuch Seite 24

Version 1.1.2024
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Es kann hilfreich sein die Bremse an der Kurven-Außenseite völlig
freizugeben (laufen lassen).
Soll der Kurvenradius weiter verkleinert werden, hilft es außeror-
dentlich die Bremse der Innenseite nicht mehr zu ziehen, sondern
die Hand über die Mittellinie zur Außenseite zu bewegen. Damit
wirkt die Bremse mehr an der Flügelaußenseite und der Schirm
geht sofort in ein engeres Drehen über, ohne die Leistung zu be-
einträchtigen.
Aktives Fliegen
Der Pilot reagiert ständig auf nachlassende und steigende Steuerdrücke mit
dem Ziel, stets gleichbleibenden Druck auf den Steuerleinen zu haben und
dadurch den Schirm unablässig möglichst senkrecht über sich zu halten.
Der Verve hat eine gute eigene Pitchstabilität. Trotzdem kann der Schirm
in Turbulenzen oder bei den Manövern kollabieren. Gleitschirmfliegen in
stärkeren und turbulenten Bedingungen setzt die sichere Beherrschung
der Anstellwinkels voraus. Dieses Vorgehen bezeichnet man allgemein als
aktives Fliegen. Dadurch lassen sich viele Einklapper schon im Vorfeld ver-
hindern! Aktives Fliegen bedeutet zudem durch Gewichtsverlagerung und
Steuerimpulse (mittels Bremsen und/oder B-Handels) den Pitch und den
Innendruck des Schirmes zu kontrollieren.
Die Kontrolle des Schirmes kann über die Bremsen oder die B-Tragegurte
erfolgen. Allerdings empfehlen wir in sehr turbulenter Luft, die Bremsen zu
benutzen. Die auf die Schirmkappe einwirkenden Luftbewegungen verän-
dern den Anstellwinkel oft in unerwünschter Weise. Beim Einflug in einen
Aufwind vergrößert sich der Anstellwinkel und der Schirm bleibt zum Pilo-
ten zurück, der Schirm stellt sich auf, die Kappe nickt (kippt) nach hinten.
Dabei nimmt der Zug an den Steuerleinen ab. Bei Abwind bewegt sich der
Schirm nach vorne, der Anstellwinkel verkleinert sich und der Pilot bleibt
zum Schirm zurück.
Jede Veränderung des Anstellwinkels wird bereits im Ansatz durch eine
Veränderung des Steuerdrucks auf den Bremsen und/oder B-Handels (sie-
he auch weiter unten) angekündigt. Der Steuerdruck gibt dem Piloten un-
mittelbare Informationen über den Anstellwinkel und damit darüber, was
die Kappe gerade macht oder machen wird. Dies ermöglicht eine schnelle
Reaktion des Piloten, und gröbere Störungen schon im Ansatz zu unter-
binden.
Aktives Fliegen ist ein ständiges Korrigieren mit beiden Steuerleinenmittels
und/oder B-Handels. Die Steuer-Bewegungen folgen dabei dem steigen-
den oder nachlassenden Druck unmittelbar und ohne Verzögerung. Die
Steuerausschläge sind meist gering (10-30 cm), können aber, besonders
bei kräftigen Nickbewegungen nach vorne, sehr deutlich sein.
WARNUNG: Ist der Schirm hinter dir und beschleunigt nach vor-
ne, solltest du niemals die Bremsen lösen. Der Schirm kann dich
sonst überholen und es droht ein Sturz ins Segel!
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