12 Überwachung der fetalen Herzfrequenz und des Kineto-CTGs mit Ultraschall
Erzielen eines guten Herzfrequenzsignals
Zur Platzierung des Ultraschallaufnehmers ist zunächst die Lage des Fetus durch Palpation festzustellen.
Den Aufnehmer über dem fetalen Herzton platzieren, der im Lautsprecher des Monitors am deutlichsten
hörbar ist, und nach jedem Einstellen des Aufnehmers mindestens sechs Sekunden abwarten, bis die
Signalqualitätsanzeige eine gute Signalqualität anzeigt und die FHF fortlaufend in der numerischen Anzeige
sichtbar ist. Sobald die Position feststeht, an der ein starkes fetales Signal vorliegt, den Aufnehmer mit dem
Gurt am Bauch befestigen.
Falls die Qualität des Signals oder die Darstellung der Herzfrequenzkurve vom Ultraschallaufnehmer
fragwürdig ist, den Aufnehmer wie oben beschrieben neu positionieren. Alternativ ein Ultraschallgerät zur
Positionierung des Herzfrequenz-Ultraschallaufnehmers verwenden; das Ultraschallgerät erleichtert das
Auffinden der bestmöglichen Position für den Aufnehmer. Faktoren in der zweiten Wehenphase, die sich
auf die Qualität der per Ultraschall erfassten FHF-Kurve auswirken:
•
Uteruskontraktionen
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Veränderte Form des mütterlichen Abdomens
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Bewegungen der Mutter – Positionswechsel
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Austreibungsphase – Pressen
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Mütterliche Tachykardie/Akzelerationen mit Kontraktionen
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Fetale Dezelerationen, fetale Tachykardie
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Verzögertes Ansteigen der fetalen Herzfrequenz nach einer Dezeleration
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Eintritt des Fetus in den Geburtskanal
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Drehen des Fetus im Geburtskanal
In einigen Fällen kann in der zweiten Wehenphase kein gutes und zuverlässiges FHF-Ultraschallsignal
erfasst werden; hier muss die Verwendung einer Kopfschwartenelektrode in Betracht gezogen werden
(fetales EKG).
Herzton
Der vom Gerät ausgegebene Herzton stellt die Bewegungen des fetalen Herzens dar. Diese Darstellung
ermöglicht in den meisten Fällen die präzise Auskultation der FHF gemäß der am Monitor angezeigten
FHF und dem im CTG sichtbaren Herzfrequenzmuster. Gelegentlich ist eine FHF hörbar, die nicht mit der
dargestellten FHF und dem aufgezeichneten CTG übereinstimmt. Dies kann dann auftreten, wenn sich das
fetale Herz teilweise aus dem Ultraschallstrahl des Aufnehmers heraus bewegt. In diesen Fällen ist die FHF
möglicherweise über den Monitorlautsprecher hörbar, auch wenn ein anderes periodisches Signal (meist die
mütterliche Herzfrequenz) stärker geworden ist. Der Autokorrelationsalgorithmus stellt die stärkere
mütterliche Herzfrequenz dar, und zwar trotz der Persistenz des schwächeren fetalen Signals. Diese
Situationen sind in der Regel nur kurz; wenn sie länger andauern, genügt eine Neupositionierung des
Aufnehmers.
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