Motorregelung konfigurieren
Sensorlose Regelung für Synchronmotor (SLSM-PSM)
9.5
Sensorlose Regelung für Synchronmotor (SLSM-PSM)
Die sensorlose Regelung für Synchronmotoren basiert auf einer entkoppelten, getrennten
Regelung des drehmomentbildenden Stromanteils und des Stroms in Feldrichtung. Im Gegen-
satz zur Servoregelung mit Lagegeber werden Drehzahlistwert und Rotorlage über ein Motor-
modell rekonstruiert.
Details
Das Betriebsverhalten der sensorlosen Regelung für Synchronmotoren ist prinzipbedingt in
zwei Bereiche untergliedert:
Low-Speed-Bereich: Ein nicht beobachtbarer Bereich kleiner Drehzahlen.
•
High-Speed-Bereich: Bereich mit hohen Drehzahlen, in dem die Rotorposition für die feld-
•
orientierte Regelung mittels Beobachter berechnet werden kann.
Der Motormodell-basierte Ansatz der Regelung beinhaltet zwei unterschiedliche Methoden
für den Low-Speed-Bereich:
Low-Speed-Methode
0x2C13
•
Diese Methode ist nicht für alle permanenterregten Synchronmotoren geeignet!
•
Die Lageerkennung setzt eine Anisotropie in den Induktivitäten des Motors voraus. Ab
ca. 5 % Differenz zwischen der Induktivität Ld (0x2C03:005) und der Induktivität Lq
(0x2C03:006) kann diese Methode verwendet werden.
Besonders gut eignen sich permanenterregte Synchronmotoren mit vergrabenen Mag-
•
neten und verteilter Statorwicklung. Tendenziell weniger gut eignen sich permanenter-
regte Synchronmotoren mit konzentrierter Wicklung.
Bei dieser Methode wird im Low-Speed-Bereich ein hochfrequentes Trägersignal aufge-
•
schaltet ("HF-Injektion"). Mit dieser aktiven Methode ist es möglich, die Rotorposition
zu erkennen und den Motor drehzahlgeregelt zu betreiben. Dadurch ergibt sich ein
höheres Anlaufmoment bei geringerer Stromaufnahme. Die Regelung erfolgt feldorien-
tiert.
Die Erkennung auf Motorphasenausfall ist deaktiviert, wenn im Low-Speed-
Bereich die HF-Injektion aktiv ist.
Low-Speed-Methode
0x2C13
•
Diese Methode ist für alle permanenterregten Synchronmotoren geeignet.
•
Bei dieser Methode erfolgt im Low-Speed-Bereich ein gesteuerter Anlauf.
•
Verhalten im High-Speed-Bereich
Im High-Speed-Bereich (|Solldrehzahl| > Untergrenze
•
0x2C10:008) wird mittels Beobachtung die Rotorflusslage und die Drehzahl rekonstruiert.
Die Regelung erfolgt feldorientiert. Es wird nur der Strom eingeprägt, der zur Aufbringung
•
des geforderten Drehmoments notwendig ist.
Pollageidentifikation (PLI)
Zur Regelung eines permanenterregten Synchronmotors muss die Pollage – der Winkel
•
zwischen der Motorphase U und der Feldachse des Rotors – bekannt sein.
Befindet sich der Antrieb im Stillstand, wird unmittelbar nach Freigabe des Umrichters die
•
Funktion "Pollageidentifikation (PLI)" aktiviert.
(PLI)
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Fangschaltung
Es wird eine Fangschaltung für den Synchronmotor bis zur Bemessungsdrehzahl unter-
•
stützt.
Soll die Fangschaltung zum Einsatz kommen, ist in
•
schaltung [2]" einzustellen. Weitere Einstellungen sind für die Fangschaltung bei sensorlo-
ser Regelung eines Synchronmotors nicht erforderlich.
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= "Carrier based [1]"
= "i/f based [2]"
0x2C11:001
4Synchronmotor: Pollageidentifikation
0x2838:001
bzw. (|Istdrehzahl| >
die Startmethode "Fang-