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HEIDENHAIN TNC 640 Benutzerhandbuch Seite 277

Messzyklen für werkstück und werkzeug programmieren
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Tastsystemzyklen: Sonderfunktionen | Zyklus 444 ANTASTEN 3D
7.4
Zyklus 444 ANTASTEN 3D
ISO-Programmierung
G444
Anwendung
Beachten Sie Ihr Maschinenhandbuch!
Diese Funktion muss vom Maschinenhersteller
freigegeben und angepasst werden.
Zyklus 444 prüft einen einzelnen Punkt auf der Oberfläche eines
Bauteils. Verwendet wird dieser Zyklus z. B. bei Formbauteilen
um Freiformflächen zu vermessen. Es kann ermittelt werden,
ob ein Punkt auf der Oberfläche des Bauteils im Vergleich zu
einer Sollkoordinate, im Übermaß- oder Untermaßbereich liegt.
Anschließend kann der Bediener weitere Arbeitsschritte wie
Nacharbeit etc. durchführen.
Der Zyklus 444 tastet einen beliebigen Punkt im Raum an und
ermittelt die Abweichung zu einer Sollkoordinate. Dabei wird ein
Normalenvektor berücksichtigt, der durch die Parameter Q581,
Q582 und Q583 bestimmt ist. Der Normalenvektor steht senkrecht
auf einer (gedachten) Ebene, in der die Sollkoordinate liegt. Der
Normalenvektor zeigt von der Fläche weg und bestimmt nicht
den Antastweg. Es ist sinnvoll, den Normalenvektor mithilfe eines
CAD oder CAM-Systems zu ermitteln. Ein Toleranzbereich QS400
definiert die erlaubte Abweichung zwischen Ist- und Sollkoordinate
entlang des Normalenvektors. Dadurch kann z. B. definiert werden,
dass nach einem ermittelten Untermaß ein Programmstop
erfolgt. Zusätzlich gibt die Steuerung ein Protokoll aus und die
Abweichungen werden in den unten aufgeführten Q-Parametern
abgelegt.
Zyklusablauf
1 Das Tastsystem fährt von der aktuellen Position aus, auf einen
Punkt des Normalenvektors, der sich in folgendem Abstand
zur Sollkoordinate befindet: Abstand = Tastkugelradius + Wert
SET_UP der Tabelle tchprobe.tp (TNC:\table\tchprobe.tp) + Q320.
Das Vorpositionieren berücksichtigt eine sichere Höhe. Weitere
Informationen: "Tastsystemzyklen abarbeiten", Seite 48
2 Anschließend fährt das Tastsystem die Sollkoordinate an.
Der Antastweg ist definiert durch DIST (Nicht durch den
Normalenvektor! Der Normalenvektor wird nur zur richtigen
Verrechnung der Koordinaten verwendet.)
3 Nachdem die Steuerung die Position erfasst hat, wird das
Tastsystem zurückgezogen und gestoppt. Die ermittelten
Koordinaten des Kontaktpunkts speichert die Steuerung in Q-
Parametern ab
4 Abschließend fährt die Steuerung das Tastsystem um den Wert
entgegen der Antastrichtung zurück, den Sie im Parameter MB
definiert haben
HEIDENHAIN | TNC 640 | Messzyklen für Werkstück und Werkzeug programmieren | 01/2022
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