Herunterladen Diese Seite drucken

Ducati M 600 Monster Reparaturanleitung Seite 18

Ab baujahr1993

Werbung

Der Zündzeitpunkt moderner elektronischer Zünd-
anlagen ist nicht veränderbar, da Erzeugung und
Steuerung des Zündfunkens keinem mechani-
schen Verschleiss unterliegen. Das hier beschrie-
bene Verfahren der Überprüfung des Zündzeit-
punkts dient dazu, einwandfreies Funktionieren
der Zündsystem-Bauteile festzustellen.
Stroboskop an Zündkabel von vorderem oder
hinterem Zylinder anschliessen und auf Schau-
loch links am Motorgehäuse richten (Bild 19).
Zündzeitpunkt ist korrekt, wenn Zündmarke
(Bild 20) auf Generatorrotor bei Leerlaufdrehzahl
der Marke an Kurbelgehäuse gegenübersteht.
Leicht Gas geben und so langsam Drehzahl
steigern.
Ab etwa 2600/min muss Frühzündmarke
mit Gehäusemarkierung fluchten (Bild 21).
Der Kompressionsdruck lässt Rückschlüsse auf
das Innenleben des Zylinders und Zylinderkopfs
zu. Ob eine Motorrevision droht, kann häufig an-
hand einer Kompressionsdruckprüfung festge-
stellt werden.
Kompression bei korrektem Ventilspiel und
normaler Betriebstemperatur messen. Zündkerze
herausschrauben und Kompressionsmessgerät
anschliessen.
Gasgriff voll öffnen und Motor mit Starter
durchdrehen, bis die Anzeige des Kompressions-
messers nicht mehr weiter steigt. Das geschieht
normalerweise nach 10 Sekunden.
Der Kompressionsdruck soll 7-10 kg/cm
gen.
Nicht der einzelne gemessene (und relativ
geringe) Druckwert ist ausschlaggebend, sondern
dass der Druckunterschied der einzelnen Zylinder
unter 1 kg/cm
liegt.
Der relativ geringe Druckwert wird von der Ventil-
Zwangssteuerung verursacht, die die Ventile im
Stand- bzw. Leerlauf noch nicht hundertprozentig
Zu geringer Druck deutet auf undichte Ventile,
zu enges Ventilspiel, undichte Zylinderkopfdich-
tung, verschlissenen Kolben, Kolbenringe oder
Zylinder.
Zu hohe Kompression wird meist von Öl-
kohleablagerungen im Brennraum verursacht.
Um die Fehlerquelle einzukreisen:
• Öl durch Kerzenloch des betreffenden Zylin-
ders möglichst gleichmässig auf Zylinderwand
spritzen.
Erhöhte Werte lassen auf verschlissene Kol-
ben/Ringe schliessen.
Gleichbleibender Wert auf verschlissenen Zy-
linderkopf (Ventil, Ventilsitz und -führungen).
Werkstatterfahrung lässt es wahrscheinlicher er-
scheinen, dass letzterer Fall zuerst eintritt. Und
zwar in der Regel (wenn man dafür überhaupt
eine Regel aufstellen kann) nach einer Lauflei-
stung von etwa 50000 km, wobei sie dann
natürlich nicht schlagartig ihren Dienst einstellen,
sondern lediglich die Verschleissgrenzen für Ven-
betra-
tilsitzbreite und Ventilführungsspiel erreichen und
der Motor nicht mehr seine volle Leistung abgibt
chen aufmerksam macht.
Ein gewisses Spiel zwischen Nockenwelle, Kipp-
hebeln und Ventilen ist nötig, damit die Ventile
den Brennraum bei allen Betriebstemperaturen
dicht abschliessen und der geringstmöglichen
mechanischen Belastung ausgesetzt sind.
Einstellung des Spiels der Ventil-Zwangs-
steuerung (Desmodromik) gehört unbedingt zu
den höheren Weihen des Ducati-Schraubers. Zur
Einstellung des Schliesser-Kipphebels gehört un-
bedingt Fingerspitzengefühl. Bevor Sie sich diese
Arbeit zutrauen, erfragen Sie beim Ducati-Händler
Ihres Vertrauens die Ersatzteilpreise für Schlies-
bei Leerlaufdrehzahl
Bild 21
ab etwa 2600/min
15

Werbung

loading

Diese Anleitung auch für:

M 750 monsterM 900monster