Die meisten Edelmetalllegierungen werden heute ebenfalls als dünnes Drahtmaterial von den Legierungs-
herstellern angeboten.
Achtung!
Vorgefertigtes Material ist grundsätzlich dem selbstgegossenen Material vorzuziehen.
5.4.2. Gegossenes Zusatzmaterial
Wenn eine Legierung nicht als vorgefertigtes Material zur Verfügung steht, kann dieses mit gewissen Ein-
schränkungen auch selbst gegossen werden.
Dünne Drähte unter einem Durchmesser von 0,6 mm lassen sich nur sehr schwer vergießen.
Es sollten jedoch von allen im Labor gängigen Legierungen Stangen von unterschiedlichem Querschnitt
(0,6 bis 3,0 mm) und Plättchen etwa in der Stärke einer Trennscheibe (auch dicker) gegossen werden.
Die Vorbereitungsarbeit beim Schließen eines Schweißspaltes wird dadurch wesentlich vereinfacht.
Achtung!
Beim Gießen von CoCr-Schweißzusatzmaterial ist abweichend vom Prinzip der gleichen Legierung als
Zusatzmaterial immer auf eine kohlenstofffreie Legierung wie remanium
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GM 900, remanium
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2000+
oder remanium
secura zurückzugreifen!
®
5.5. Vorbereitung des Laserschweißgerätes
Vor Arbeitsbeginn sind grundsätzlich folgende Bereiche am Laserschweißgerät zu kontrollieren:
5.5.1. Sauberkeit des Objektivschutzglases
Da sich sowohl Metallspritzer als auch Schweißrauch am Objektivschutzglas anlagern können, muss dieses
regelmäßig gesäubert (mit Kleenex und Alkohol) und bei Bedarf auch ausgetauscht werden. Der Laser-
strahl wird bei verschmutztem Glas abge-schwächt und die Leistung dadurch z. T. stark reduziert.
5.5.2. Schutzgasabdeckung
Zur Verhinderung einer unkontrollierten Aufnahme von Sauerstoff während des Laserschweißvorganges
empfiehlt sich generell eine Abdeckung der Schweißstelle mit Argon. Ganz besonders wichtig ist dies bei
Reintitan und Titanlegierungen.
Position der Schutzgasdüse ca. 5 mm vor dem Objekt (im linken Okular des Mikroskops sichtbar).
Der korrekte Abstand der Argondüsenöffnung wird mit einer Titanscheibe (Referenzmuster im Liefer-
umfang des Geräts enthalten) ermittelt:
Einstellparameter des Laserschweißgeräts: Spannung 270 V, Pulsdauer 5 ms. Argon-Durchflussmenge
8 l/min.
Titanscheibe im Focus scharf stellen und Argondüse möglichst nahe von schräg oben an die Schweißstelle
bringen.
Vor dem Auslösen des Schweißvorgangs über den Fußschalter ca. 3 – 5 sec vorspülen (halbes Durch-
drücken des Fußschalters), dann Schweißvorgang auslösen (Fußschalter ganz durchdrücken). Bei optima-
ler Argonspülung hat der gelaserte Punkt eine silbern glänzende Metalloberfläche. Bei verfärbter Ober-
fläche Argondüse näher an das Objekt bringen und/oder Winkel der Argondüse verändern und Vorgang
wiederholen, bis das erforderliche Oberflächenaussehen erreicht ist. Die so ermittelte Position der Argon-
düsenöffnung nicht mehr verändern und regelmäßig überprüfen!
Hinweis: Die vollgelaserte Titanscheibe kann durch einfaches Abstrahlen immer wieder verwendet werden.
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