Funktionsmodule
5.3 Beschreibung der Funktionsmodule
Statikfunktion zur Frequenz- und Spannungsregelung des Netzes einschließlich Lastaufteilung
Mit Hilfe der Statikfunktionen wird der Aufbau und die Versorgung eines Inselnetzes
gemeinsam mit anderen Erzeugern möglich. Dazu müssen alle Erzeugeranlagen dieses
Inselnetzes über eine vergleichbare Statikfunktion verfügen. Eine zusätzliche
Kommunikationsverbindung zwischen den Erzeugern ist dann für eine gemeinsame Regelung
von Netzfrequenz und Netzspannung nicht erforderlich. Die Parametrierung der
Statikfunktionen bestimmt die Lastaufteilung zwischen den Erzeugungsanlagen.
Die sogenannte Frequenzstatik berechnet einen Sollwert für die Ausgangsfrequenz des Active
Line Module (also einen Netzfrequenz-Sollwert) abhängig von der aufgenommenen oder
abgegebenen Wirkleistung.
Bild 5-2
Die Spannungsstatik bestimmt einen Sollwert für die Ausgangsspannung abhängig von dem
aufgenommenen oder abgegebenen Blindstrom.
Bild 5-3
Besitzen alle Erzeuger im Netz eine vergleichbare Statikfunktion, so stellt sich ein stabiler
Betriebspunkt für Frequenz und Spannung im Inselnetz ein. Das Rückführen auf
Nennfrequenz und Nennspannung kann durch eine langsame übergeordnete
Sekundärregelung der Leerlauffrequenz realisiert werden.
Hinweis
Es ist Aufgabe einer übergeordneten Steuerung, die Netzfrequenz bei hoher Belastung
innerhalb der zulässigen Frequenzgrenzen zu halten (durch Anpassung der Netzstatik-
Sollwerte).
Schwingungsdämpfung der Netzspannung
Zur Dämpfung von Leistungspendelungen bzw. Schwingungen der Netzspannungsamplitude
nach Laständerungen kann die Zusatz-Frequenzstatik verwendet werden, siehe Kapitel
"Dämpfung von Leistungspendelungen (Seite 66)".
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Frequenzstatik
Spannungsstatik
Netzeinspeisung
Systemhandbuch, 10/2020, A5E03347401A