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Netzüberwachung Inselnetzerkennung - Siemens SINAMICS S120 Systemhandbuch

Netzeinspeisung
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Unterstützung von erhöhtem Blindstrom mit Active Line Modules der Bauform Chassis
Mit einer optional bestellbaren Ersatzteil-IPD und der SINAMICS Firmware-Version V5.2 HF2
oder höher ist es möglich, die Blindstromgrenze bei der Verwendung des Funktionsmoduls
"Dynamische Netzstützung" (Funktion S01) auf bis zu 150 % des Leistungsteilnennstroms zu
erweitern. Insbesondere bei Applikationen mit dynamischer Netzstützung kann bei
Netzfehlern (Überspannung oder Unterspannung) ein größerer Blindstrom bereitgestellt
werden. Ohne die spezielle Ersatzteil-IPD ist der Blindstrom in dynamischer Netzstützung auf
den Nennstrom limitiert.
Für nähere Informationen hierzu wenden Sie sich bitte an die Fachberatung.
5.3.3.2
Netzüberwachung Inselnetzerkennung
Die Funktion "Netzüberwachung Inselnetzerkennung" ermöglicht eine aktive
Inselnetzerkennung.
Speist das Energieerzeugungssystem in ein Verbundnetz ein, so kann es geschehen, dass die
Verbindung zum Netz unterbrochen wird. Diese Trennung kann sowohl bewusst (z. B. Abwurf
eines Teilnetzes wegen Überlastung oder Arbeiten an der Anlage) oder unbewusst geschehen
(z. B. plötzliche Leitungsunterbrechung bei Sturm oder Erdarbeiten). Wenn sich zwischen
dem Energieerzeugungssystem und der Trennstelle noch Verbraucher befinden, entsteht ein
Inselnetz.
Dieses Inselnetz ist ungewollt und instabil aufgrund der fehlenden Netzregelung. Aus
Gründen des Personenschutzes und um einen regulären Wiederaufbau des Netzes zu
ermöglichen muss das Energieerzeugungssystem die Inselnetzbildung erkennen und die
Netzeinspeisung abschalten.
Funktion
Weil die Netzregelung fehlt, führt eine Inselnetzbildung in den meisten Fällen schnell zu
einem Verletzen (Über- oder Unterschreiten) der Grenzwerte für Frequenz und Spannung,
und wird deshalb bereits durch die Frequenz- und Spannungsüberwachung erkannt. Wenn
aber die vom Energieerzeugungssystem erzeugte und die im verbleibenden Inselnetz
verbrauchte Leistung zufällig gleich groß sind, bleiben Frequenz- und Spannung innerhalb
ihrer Grenzwerte und die Inselnetzbildung wird nicht oder nicht schnell genug erkannt.
Für diese Fälle wird eine aktive Inselnetzerkennung wie die "Netzüberwachung
Inselnetzerkennung" des Active Line Modules benötigt. Sie arbeitet mit dem "Frequency
Shift"-Verfahren, d. h. ist die Funktion aktiviert, so versucht das Active Line Module ständig,
die Netzfrequenz aktiv zu verändern. Dies gelingt aber nur in einem Inselnetz, d. h. eine
Inselnetzbildung wird immer sicher und schnell erkannt.
Hinweis
Während eines Netzkurzschlusses (r5502.4 = 1) ist die aktive Inselnetzerkennung gesperrt,
um das Durchfahren dieser Netzstörung mit Bereitstellung von stützendem Blindstrom zu
ermöglichen.
Um dennoch gegebenenfalls bestehende Anforderungen an eine Abschaltung bei
Inselnetzbildung zu erfüllen, kann beispielsweise die nachfolgend beschriebene Spannungs-
Zeit-Überwachung eingesetzt werden.
Netzeinspeisung
Systemhandbuch, 10/2020, A5E03347401A
Funktionsmodule
5.3 Beschreibung der Funktionsmodule
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