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Siemens SINAMICS S120 Systemhandbuch Seite 145

Netzeinspeisung
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7.12 Hinweise zur Inbetriebnahme bei Betrieb an Netzen mit geringer Kurzschlussleistung und variablen Netzparametern
Falls die automatische Regleroptimierung instabil wird und mit Überspannung- und/oder
Überstromfehler abbricht, kann der Messstrom verringert werden, um die Belastung des
speisenden Netzes zu minimieren:
p3415[0] = p3415[1] =7 % setzen und Optimierung mit p3410 = 5 wiederholen.
Außerdem ist zu beachten, dass die Frequenz- und Spannungsgrenzen p0281 ... p0286
gegebenenfalls auf die netzspezifischen Grenzwerte eingestellt werden müssen.
Bei schwankender Netzkurzschlussleistung sollte die automatische Reglereinstellung im
Betriebszustand einer mittleren typischen Netzkurzschlussleistung durchgeführt werden,
nicht in einem Extremfall. Im Fall einer Inselnetz-Applikation bedeutet dies beispielsweise,
dass die Leistungen von Energieerzeugern und Verbrauchern harmonieren sollten.
Gegebenenfalls sind zusätzlich die unten genannten manuellen Parametereinstellungen
notwendig:
• Die Verstärkungsfaktoren der Netzstromregelung und der Zwischenkreis-
Spannungsregelung können reduziert werden; zusätzlich kann die Vorsteuerung der
Stromregelung verringert werden. Diese Maßnahmen gelten insbesondere für
Anwendungen mit relativ geringen Anforderungen an die Dynamik der Regelungen ohne
sprungartige Laststöße. Gegebenenfalls müssen diese Parametereinstellungen bereits vor
der oben genannten Netzdatenidentifikation durchgeführt werden.
Typische Einstellungen sind z. B.
– p3560 = 25 % ... 50 % (kleine Zwischenkreise, z. B.: 1 Active Line Module + 2 Motor
– p3560 = 100 % ... 150 % (große Zwischenkreise, z. B.: 4 Active Line Module + 4 Motor
– p3603 = 25 % ... 50 %
– p3615 = 50 %
Insbesondere für zeitvariable Netzbedingungen können die Regleranpassungen auch
dynamisch und zeitsynchron über BiCo-Signaleingänge durchgeführt werden (p3561,
p3604, p3616).
• Bei Betrieb an schwachen Netzen entsteht häufig eine kritische Resonanzstelle des
Systems aus Wechselrichter, Netzfilter und Netz bei etwa 1/4 der Reglerfrequenz des
Active Line Module (0,25 / p0115[0]). Für eine Analyse können beispielsweise zeitlich
hoch aufgelöste Traces und FFT-Berechnungen von Phasenströmen (r0069) und Filter-
Spannungen (r3661, r3662) durchgeführt werden.
Zur Dämpfung einer Resonanzstelle kann eine Bandsperre für die Ausgangsspannung des
Active Line Module konfiguriert werden (p5201 ff). Bei Bedarf kann auch eine Bandsperre
für die Strom-Istwerte (p5211 ff) aktiviert werden. Alle Bandfilter sind für die
Sperrfrequenz bei 1000 Hz vorkonfiguriert.
• Oszillationen der Zwischenkreisspannung sollen normalerweise vom Vdc-Regler des Active
Line Module ausgeregelt werden. Ist dies aufgrund der Schwingungsfrequenz nicht
möglich oder für eine einzelne Applikation unerwünscht, so kann eine Bandsperre für den
Vdc-Istwert konfiguriert werden (p1677 ff).
Netzeinspeisung
Systemhandbuch, 10/2020, A5E03347401A
Modules Bauform Chassis)
Modules Bauform Chassis)
Inbetriebnahme
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