Herunterladen Inhalt Inhalt Diese Seite drucken

Strombegrenzung Bei Dynamischer Netzstützung - Siemens SINAMICS S120 Systemhandbuch

Netzeinspeisung
Vorschau ausblenden Andere Handbücher für SINAMICS S120:
Inhaltsverzeichnis

Werbung

Inbetriebnahme
7.11 Inbetriebnahme Zusatzregelungen
Durch die Modulationsart Flattop, welche beim Active Line Module Verwendung findet, sind
Schaltverluste vom Verschiebefaktor cosφ abhängig.
Ab der Firmware V5.2 ist für Einspeisungen mit der Artikelnummer ...AA4, ...AA8 eine vom
cosφ abhängige Verschiebung der Schaltzeitpunkte implementiert.
Durch die Funktion werden die Schaltzeitpunkte so verschoben, dass die Schaltverluste
reduziert werden. Die cosφ-variable Flattop-Modulation kann allerdings nur bis zu einer
Verschiebung von 30° eine Minimierung der Schaltverluste erzielen.
Zur Aktivierung dieser Funktionalität müssen die Parameter p1810.13 = 1 und p1810.14 = 1
gesetzt werden.
Hinweis
Die im Bild dargestellte Derating-Kennlinie bleibt prinzipiell dennoch gültig.
7.11.4
Strombegrenzung bei dynamischer Netzstützung
Für Energieerzeugungsanlagen gelten abhängig von den Anschlussrichtlinien eines
Netzbetreibers spezielle Anforderungen an den Stromverlauf während einer Netzstörung.
Dabei ist in der Regel ein Beitrag zur Kurzschlussstrom-Bereitstellung gefordert, also das
Einprägen eines definierten Blindstroms während der Netzstörung. Bei aktiver Netzstützung
(p5501 = 1) besitzt daher – im Gegensatz zum Normalbetrieb – der Blindstrom-Sollwert
Vorrang gegenüber dem Wirkstrom. Gegebenenfalls wird also die Wirkleistung des Active
Line Module reduziert, um Blindleistung gemäß p5506 ins Netz zu liefern.
Die Einstellungen der folgenden Parameter gelten bei aktivierter Funktion "dynamische
Netzstützung" (p5501 = 1):
• p5509[5]: Zusätzlich wirksame Scheinstromgrenze.
• p5509[7]: Zusätzlich wirksame Blindstromgrenze bei Überschreiten des Toleranzbereichs
für Spannungs-Unsymmetrie (r5502.2 = 1).
Mit der Einstellung p5509[7] = 0,1 % kann beispielsweise der netzstützende Blindstrom
gemäß Kennlinie (p5506) für unsymmetrische Netzstörungen deaktiviert werden.
• p5509[8]: Zusätzlich wirksame Grenze für den Scheinstrom des Gegensystems bei
Überschreiten des Toleranzbereichs für Spannungs-Unsymmetrie (r5502.2 = 1).
Mit der Einstellung p5509[8] = 0,1 % wird der für unsymmetrische Netzstörungen
eigentlich notwendige unsymmetrische Stützstrom verhindert. Die meisten Netzrichtlinien
fordern dies.
• p5509[10]: Zusätzlich wirksame Wirkstromgrenze bei Überschreiten des Toleranzbereichs
für die Netzspannung (r5502.1 = 1).
Damit kann die Wirkleistung der Erzeugungsanlage während einer
Netzspannungsabweichung reduziert werden.
• p5520: Zusätzlich wirksame dynamische Scheinstromgrenze bei Überschreiten des
Toleranzbereichs für die Netzspannung (r5502.1 = 1).
Damit können applikationsspezifische Verläufe des Scheinstroms während Netzstörungen
realisiert werden.
• p5500.6 = 1: Zusätzlich wirksame interne Scheinstromgrenze bei Überschreiten des
Toleranzbereichs für die Netzspannung (r5502.1 = 1). Der Grenzwert entspricht dem
geglätteten Scheinstrom vor Beginn der Netzstörung.
138
Netzeinspeisung
Systemhandbuch, 10/2020, A5E03347401A

Quicklinks ausblenden:

Werbung

Inhaltsverzeichnis
loading

Inhaltsverzeichnis