Herunterladen Inhalt Inhalt Diese Seite drucken

Scheinstrombegrenzung Bei Netzstatik-Regelung; Hinweise Für Active Line Modules Der Bauform Booksize - Siemens SINAMICS S120 Systemhandbuch

Netzeinspeisung
Vorschau ausblenden Andere Handbücher für SINAMICS S120:
Inhaltsverzeichnis

Werbung

Inbetriebnahme
7.11 Inbetriebnahme Zusatzregelungen
Hinweis
Die zulässige Blindstromgrenze ist je nach aktiver Betriebsart unterschiedlich.
• In der "Netzstatikregelung" kann der Maximalstrom des Leistungsteils abgerufen werden,
genauso wie in normaler Stromregelung.
• In der "Dynamischen Netzstützung" ist der Blindstrom im Standard auf Nennstrom
begrenzt.
Siehe auch Kapitel "Dynamische Netzstützung (Seite 40)" und Kapitel "Blind- und
Scheinstrombegrenzung (Seite 137)".
7.11.5

Scheinstrombegrenzung bei Netzstatik-Regelung

Im Netzregelungs-Betrieb (p5401[0] = 1) wirkt das Active Line Module gegenüber dem Netz
als Spannungsquelle. Diese muss für die Aufrechterhaltung und Regelung von Netzspannung
und Frequenz sorgen und dazu die von den jeweiligen Verbrauchern geforderte Leistung
bereitstellen. Bei Überlastung des Active Line Module muss die Netzregelung durch
übergeordnete Leistungsregler so angepasst werden, dass eine sinnvolle und stabile
Lastaufteilung im Inselnetz erreicht wird.
Durch Begrenzung des Scheinstroms (bzw. Gesamtstroms) schützt sich das Active Line
Module vor Überströmen. Die Ausgangsspannung und Frequenz werden im Begrenzungsfall
automatisch so angepasst, dass keine unzulässigen Ströme entstehen.
Mit p5478 kann die Scheinstromgrenze für Normalbetrieb und Kurzschlussklärung separat
eingestellt werden.
Typisch wird für den Normalbetrieb (gekennzeichnet durch relativ geringen
Netzspannungseinbruch) eine kleinere Stromgrenze gewählt. Somit werden z. B.
Schwerlastanläufe von Antrieben im zu versorgenden Inselnetz möglich: die
Strombegrenzung führt zu einer Verringerung der Ausgangsspannung (zusätzlich zu
Netzstatik-Funktion) und damit zu einem langsameren Anlauf und einer Reduzierung der
Ströme auf ein Niveau, das vom Active Line Module für die Dauer der Schwerlast realisiert
werden kann.
Im Kurzschlusszustand bei Alleinbetrieb (Statussignal r5402.4 = 1, Schwellwerte p5459[2, 3],
Alleinbetrieb p5451 = 0) wirkt die Stromgrenze p5478[1] und ermöglicht kurzzeitig erhöhten
Maximalstrom (Zeitgrenze p5458[1]), um eine Klärung eines Netzkurzschlusses zu
unterstützen.
7.11.6
Hinweise für Active Line Modules der Bauform Booksize
Im Netzregelungs-Betrieb ist der Kurzschlussstrom p5478[1] auf 100 % des Maximalstroms
(r0209) begrenzt (Voreinstellung 90 %).
Bei aktiver dynamischer Netzstützung ist der Active Line Module-Scheinstrom p5509[5] auf
80 % des Maximalstroms r0209 begrenzt.
Die Voreinstellung des Blindstroms für die dynamische Netzstützung ist Null (p5506[..] = 0).
Gleiches gilt für die Wirk- und Gegensystemströme während einer Netzstörung
(p5509[7] = p5509[8] = p5509[11] = 0). Mit diesen Voreinstellungen wird eine Netzstörung
nahezu stromlos durchfahren.
140
Netzeinspeisung
Systemhandbuch, 10/2020, A5E03347401A

Quicklinks ausblenden:

Werbung

Inhaltsverzeichnis
loading

Inhaltsverzeichnis