Funktionsmodule
5.3 Beschreibung der Funktionsmodule
5.3.3
Funktionsmodul Dynamische Netzstützung
Das Funktionsmodul beinhaltet die Funktion "Dynamische Netzstützung" zur Stützung des
Netzes bei Spannungseinbrüchen und die Funktion "Netzüberwachung Inselnetzerkennung"
zur Erkennung einer ungewollten Inselnetzbildung.
Die Funktion "Dynamische Netzstützung" dient dem Durchfahren von Netzstörungen im
stromgeregelten bzw. netzstromeinprägenden Betrieb mit Zwischenkreis-Spannungsregelung
im Active Line Module. Typische Anwendungsbeispiele hierfür sind Einspeisung aus diversen
DC-Quellen oder Netzwechselrichter von Windenergieanlagen mit Anschluss an ein
Verteilnetz. Im Unterschied dazu wurde im vorangegangenen Kapitel der
netzspannungseinprägende Betrieb ohne Zwischenkreis-Spannungsregelung für
Inselnetzanwendungen betrachtet.
5.3.3.1
Dynamische Netzstützung
Die Funktion "Dynamische Netzstützung" stützt das Netz bei Spannungseinbrüchen für eine
definierte Zeit, die regional durch Netzbetreiber vorgegeben wird.
Mit Hilfe einer dedizierten Stromregelung für Gegensysteme können unsymmetrische Ströme
gezielt ausgeregelt werden.
Die Einspeiseanlagen in ein Mittelspannungsnetz müssen sich an der dynamischen
Netzstützung beteiligen, typische Anforderungen sind z. B.:
• Sie dürfen sich bei Netzstörungen nicht vom Netz trennen.
• Sie müssen während eines Netzspannungsfehlers das Netz durch
Blindleistungseinspeisung (z. B. während eines Netzkurzschlusses durch Bereitstellung von
Kurzschlussstrom) stützen.
• Sie dürfen nach einer Fehlerklärung nicht mehr induktive Blindleistung entnehmen als vor
dem Fehler.
Hinweis
Beim Durchfahren von Netzstörungen muss darauf geachtet werden, dass Hilfsspannungen
zum Halten von Netz-Schützen und/oder Lüfter und 24-V-Versorgungen gepuffert oder durch
eine USV betrieben werden.
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Netzeinspeisung
Systemhandbuch, 10/2020, A5E03347401A