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Dämpfung Von Leistungspendelungen; Stromgleichanteils-Regler - Siemens SINAMICS S120 Systemhandbuch

Netzeinspeisung
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Inhaltsverzeichnis

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Detailbeschreibungen zu den Funktionsmodulen
6.2 Regelungen für den Netzstatik-Betrieb
6.2.3
Dämpfung von Leistungspendelungen
Leistungspendelungen und unerwünschte Leistungsspitzen können insbesondere dann
auftreten, wenn mehrere Erzeuger im Netz arbeiten.
Beispielsweise übernimmt im Falle eines sprunghaften Wirklastanstiegs im Netz derjenige
Erzeuger kurzzeitig den Last-Hauptanteil, dessen Frequenz am höchsten bleibt bzw. den
geringsten Einbruch durchführt. Während rotierende Erzeuger (Generatoren) zumindest
temporär eine Drehzahlabsenkung erfahren, könnten Wechselrichter die Ausgangsfrequenz
auch bei maximalen Laständerungen konstant halten. Dies würde aber unerwünschte
Überlastungen der Netzwechselrichter bewirken.
Um während derartiger Laständerungen eine gleichmäßige Leistungsaufteilung zwischen den
Erzeugern zu gewährleisten, wird mit den PT1-Gliedern p5409 und p5419 das grundsätzliche
zeitliche Übergangsverhalten von rotierenden Maschinen nachgebildet. Je größer diese
Zeitkonstanten gewählt werden, desto "steifer" verhält sich das Active Line Module als
Energieerzeuger und desto größer werden die Lastspitzen am Active Line Module (während
"weichere" Erzeuger im gleichen Netz temporär entlastet werden). Große Werte für p5409
entsprechen also Generatoren mit einem großen Trägheitsmoment bzw. einer großen
Schwungmasse. Die Zeitparameter sollten also an das Zeitverhalten der anderen
Netzerzeuger angepasst werden.
Leistungspendelungen zwischen Erzeugern können auch ohne Laständerungen durch
Netzverbraucher auftreten, wenn die Netzparameter und die Statikeinstellungen zu einem
instabilen Arbeitspunkt führen.
Zur Sicherung der Netzstabilität im Falle mehrerer Erzeuger im Inselnetz wird daher dringend
die Einstellung mindestens einer Dämpfungsoption für die Statikregelung empfohlen:
• Durch die schnelle Zusatzstatik p5413 wird der Frequenzeinbruch eines Generators über
den Sollwert der Netzstatik hinaus nachgebildet, der im Falle eines Lastsprungs auftritt.
Dies lässt sich in einen differenzierenden Anteil der Regelung umrechnen und erhöht die
Dämpfung im Regelkreis maßgeblich (p5413 = 50 % ... 100 %).
• Alternativ oder bei Bedarf auch zusätzlich kann die Statik-Regelung durch einen expliziten
DT1-Zweig ergänzt werden (p5476 = 50 % ... 100 %).
Darüber hinaus wird eine Aktivierung der Zusatzstatik auch bei Verwendung der Netzstatik
mit sehr hoher Kurzschlussleistung dringend empfohlen, z. B. bei Verbindung mit dem
öffentlichen Netz (p5413 > 30 %).
6.2.4

Stromgleichanteils-Regler

Anwendung
Bezüglich der Hintergrundinformationen sei auf den Abschnitt zu Gleichanteils-Regelung im
stromgeregelten Betrieb verwiesen, siehe Kapitel "Stromgleichanteils-Regler (Seite 54)".
Im Gegensatz dazu ist die Gleichanteils-Ausregelung im Netzregelungs-Betrieb jedoch in der
Regel zwingend erforderlich, insbesondere wenn Transformatoren im Inselnetz vorhanden
sind. (Im stromgeregelten Betrieb sorgt bereits die Grundfrequenz-Stromreglung meist für
eine ausreichende Kompensation eines Gleichanteils)
Der Regler wird automatisch voreingestellt. Dabei wird ein Transformator mit typischen Daten
und einer Leistung im Größenbereich des Active Line Module angenommen. Falls diese
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Netzeinspeisung
Systemhandbuch, 10/2020, A5E03347401A

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