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Kommunikationslast; Auswirkung Auf Die Tatsächliche Zykluszeit - Siemens Simatic S7 Lite V3.0 Handbuch

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2.2.3.2

Kommunikationslast

Mit dem CPU-Parameter "Zyklusbelastung durch Kommunikation" können Sie die
Dauer von Kommunikationsprozessen, die immer auch die Zykluszeit verlängern,
in einem gewissen Rahmen steuern. Kommunikationsprozesse können z. B. sein:
Datenübertragung zu einer anderen CPU über MPI oder Laden von Bausteinen,
das über PG angestoßen wurde.
Testfunktionen mit dem PG werden durch diesen Parameter kaum beeinflusst. Sie
können aber die Zykluszeit erheblich verlängern. Die für Testfunktionen zur
Verfügung gestellte Zeit kann im Prozessbetrieb begrenzt werden.
Wirkungsweise des Parameters "Kommunikationslast"
Das Betriebssystem der CPU stellt laufend der Kommunikation den projektierten
Prozentsatz der gesamten CPU-Verarbeitungsleistung zur Verfügung
(Zeitscheiben-Technik). Wird diese Verarbeitungsleistung für die Kommunikation
nicht benötigt, steht sie der übrigen Verarbeitung zur Verfügung.
Auswirkung auf die tatsächliche Zykluszeit
Ohne zusätzliche asynchrone Ereignisse verlängert sich die OB 1-Zykluszeit um
einen Faktor, der sich nach folgender Formel berechnen lässt:
100 - "Zyklusbelastung durch Kommunikation (%)"
Beispiel 1 (keine zusätzlichen asynchrone Ereignisse):
Bei Einstellung der Zyklusbelastung durch Kommunikation auf 50 % kann sich eine
Verdopplung der OB 1-Zykluszeit ergeben.
Gleichzeitig wird die OB 1-Zykluszeit auch noch durch asynchrone Ereignisse
(z. B. Prozessalarme oder Weckalarme) beeinflusst. Durch die Verlängerung der
Zykluszeit durch den Kommunikationsanteil treten statistisch gesehen auch mehr
asynchrone Ereignisse innerhalb eines OB 1-Zyklus auf. Dies verlängert der
OB 1-Zyklus zusätzlich. Diese Verlängerung ist abhängig davon, wieviele
Ereignisse pro OB 1-Zyklus auftreten und der Dauer der Ereignisbearbeitung.
Beispiel 2 (zusätzlichen asynchrone Ereignisse berücksichtigt):
Bei einer reinen OB 1-Ablaufzeit von 500 ms kann sich durch eine Kommunika-
tionslast von 50 % eine tatsächliche Zykluszeit von bis zu 1000 ms ergeben (unter
der Voraussetzung, dass die CPU immer genügend Kommunikationsaufträge zum
Bearbeiten hat). Wenn nun parallel dazu alle 100 ms ein Weckalarm mit 20 ms
Bearbeitungszeit abläuft, dann würde sich dieser ohne Kommunikationslast mit
insgesamt 5*20 ms = 100 ms auf den Zyklus verlängernd auswirken, d. h. die
tatsächliche Zykluszeit wäre 600 ms. Da ein Weckalarm auch die Kommunikation
unterbricht, wirkt er sich bei 50% Kommunikationslast mit 10 * 20 ms auf die
Zykluszeit aus, d. h. in diesem Fall beträgt die tatsächliche Zykluszeit nicht
1000 ms sondern 1200 ms.
Programmieren mit STEP 7 Lite V3.0
A5E00293880-01
Grundlagen zum Entwerfen eines Programms
100
2-13

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