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Nachjustierung (Kalibrierung); Einleitung; Vorbereitung; Abgleichvorgang - Elektro-Automatik ELR 9000 Betriebsanleitung

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4.3

Nachjustierung (Kalibrierung)

4.3.1

Einleitung

Die Geräte der Serie ELR 9000 verfügen über eine Nachjustierungsfunktion, die im Rahmen einer Kalibrierung
dazu dient, Abweichungen zwischen den Stellwerten und tatsächlichen Werten bis zu einem gewissen Grad zu
kompensieren. Gründe, die eine Nachjustierung der Gerätestellwerte nötig machen, gibt es einige: Bauteilalterung,
Bauteilverschleiß, extreme Umgebungsbedingungen, häufige Benutzung.
Um festzustellen, ob die zulässige Toleranz bei Stellwerten überschritten wurde, erfordert es präzise externe
Meßgeräte, deren Meßfehler weitaus geringer sein muß, jedoch höchstens die Hälfte der Toleranz des Gerätes
betragen darf. Erst dann kann ein Vergleich zwischen Stellwert und tatsächlichem Eingangswert gezogen werden.
Wenn Sie z. B. den Strom des Modells ELR 9080-510 bei den max. 510 A kalibrieren wollten, wobei der Strom
in den technischen Daten mit einem max. Fehler von 0,4% angegeben ist, dürfte der zu verwendende Meßshunt
max. 0,2% Fehler haben, sollte jedoch möglichst noch besser sein. Auch und gerade bei hohen Strömen darf der
Meßvorgang nicht zu lange dauern bzw. der Meßshunt nicht zu 100% belastet werden, weil er dann seinen max.
Fehler voraussichtlich überschreiten wird. Bei z. B. 510 A wäre daher ein Shunt zu empfehlen, der für mindestens
25% mehr Strom ausgelegt ist.
Bei Strommessung über Shunts addiert sich außerdem der Fehler des Meßgeräts (Multimeter am Shunt) zu dem
des Shunts. Die Summe der Fehler darf bzw. sollte die max. Fehlertoleranz des Gerätes nicht überschreiten.
4.3.2

Vorbereitung

Für eine erfolgreiche Messung und Nachkalibrierung werden bestimmte Meßmittel und Umgebungsbedingungen
benötigt:
• Ein Meßmittel (Multimeter) für die Spannungsmessung, das im Meßbereich, in dem die Nennspannung des
ELR-Gerätes zu messen ist, eine Fehlertoleranz besitzt, die maximal nur halb so groß ist wie die Spannungsfeh-
lertoleranz der ELR. Dieses Meßmittel kann eventuell auch für die Messung der Shuntspannung benutzt werden
• Falls der Strom zu kalibrieren ist: geeigneter Meßshunt, der für mindestens 125% des Maximalstromes der ELR
ausgelegt ist und der eine Fehlertoleranz besitzt, die maximal nur halb so groß ist wie die Stromfehlertoleranz
der ELR
• Normale Umgebungstemperatur von ca. 20-25 °C
• Eine einstellbare Spannungs- und Stromquelle, die mind. 102% Spannung und Strom der Maximalwerte des zu
kalibrierenden ELR-Gerätes liefern kann oder zwei einzelne Geräte und die abgeglichen ist
Vor Beginn des Kalibriervorgangs sind noch einige Maßnahmen zu treffen:
• Das ELR-Gerät mit der Spannungs- / Stromquelle verbinden und mindestens 10 Minuten lang mit 50% Leistung
warmlaufen lassen
• Für den Anschluß des Fernfühlungseingangs (SENSE) ein Verbindungskabel zum DC-Eingang vorbereiten,
aber nicht stecken
• Jegliche Fernsteuerung beenden, Master-Slave deaktivieren, Gerät auf U/I-Modus stellen
• Shunt zwischen Quelle und elektronischer Last installieren und so plazieren, daß er durch Luftbewegung gekühlt
wird, z. B. im Luftstrom, der aus der Quelle austritt und welcher nur mäßig warm sein dürfte. Der Shunt kommt
so zusätzlich auf Betriebstemperatur.
• Geeignete Meßmittel am DC-Eingang und am Shunt anschließen, jenachdem ob zuerst Spannung oder Strom
kalibriert werden soll
4.3.3

Abgleichvorgang

Nach der Vorbereitung kann der Abgleich starten. Wichtig ist jetzt die Reihenfolge. Generell müssen nicht immer
alle drei Parameter abgeglichen werden, es wird aber empfohlen. Es gilt dabei:
• Der Eingangsstrom sollte immer zuerst abgeglichen werden, weil dessen Sollwert im Span-
nungsabgleich eine Rolle spielt.
• Während die Eingangsspannung abgeglichen wird, darf der Fernfühlungseingang nicht ver-
bunden sein.
• Beim Abgleichvorgang müssen stellenweise Meßwerte durch den Anwender eingegeben
werden. Sollten diese zu stark vom Meßwert des Gerätes abweichen oder falsch eingegeben
werden, schlägt der Abgleich fehl und muß wiederholt werden.
Die Erläuterung des Abgleichvorgangs erfolgt anhand des Beispiel-Modells ELR 9080-170. Andere Modelle sind
auf gleiche Weise zu behandeln, mit entsprechenden Werten für Spannung und Strom der Quelle.
EA Elektro-Automatik GmbH
Helmholtzstr. 31-33 • 41747 Viersen
Telefon: 02162 / 3785-0
Telefax: 02162 / 16230
ELR 9000 Serie
www.elektroautomatik.de
ea1974@elektroautomatik.de
Seite 85

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