Holzvergaserkessel HVS
4.7
Transport in den Heizraum
Steht zum Transport ein Kran zur Verfügung, kann der Kes-
sel mittels Transporthaken und Lastkette eingebracht wer-
den. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, dass der Kessel
mittels Gabelstapler auf der Transportpalette befördert wird,
wobei darauf zu achten ist, dass die Staplergabeln lang ge-
nug sind, um ein Umkippen des Kessels zu verhindern. Bei
zu engen Räumlichkeiten kann der Kessel nach Demontage
der Transportpalette auf ebenen Flächen leicht über Rollen
transportiert werden. Müssen Stiegen überwunden werden,
können sämtliche Türen abmontiert werden (vgl. Montagean-
leitung, Schritt 1, Seite 22). Beim Transport ist unbedingt auf
die unterseitig montierte Bodenisolierung zu achten, damit
diese nicht beschädigt wird oder herausrutscht!
4.7.1
Kontrollen nach dem Transport
Nach dem Transport in den Heizraum sind folgende Punkte
zu beachten:
Richtige Position der Brennkammersteine
Die Brennkammersteine sollten beim Transport des Kes-
sels nicht entfernt werden.
!
Bei der Handhabung der Brennkammersteine
mit Vorsicht umgehen – Bruchgefahr!
Dichtheit aller Türen:
Zur ordnungsgemäßen Funktion des Kessels müssen alle
Türen und Deckel dicht schließen, alle Türen und Öffnun-
gen müssen auf Dichtheit geprüft werden.
4.8
Kamin
Der Solarbayer HVS-Stückholzkessel ist ein technisch hoch-
wertiges Produkt, dessen Vorteile nur bei einer sorgfältigen
Abstimmung, aller für eine gute Verbrennung notwendigen
Faktoren, gegeben sind. Kessel und Kamin bilden eine Funk-
tionseinheit und müssen zusammenpassen, um einen stö-
rungsfreien und wirtschaftlichen Betrieb zu gewährleisten.
Deshalb ist es unumgänglich, den für jeden Heizkesseltyp
richtigen „Förderdruck" zu erreichen.
Ein zu geringer Förderdruck verhindert den ordnungsgemä-
ßen Abtransport der Rauchgase und kann zu
schlechtem Anbrandverhalten
Rauchaustritt am Kessel beim Nachfüllen
Rauchaustritt am Zugregler
Rauchaustritt bei undichten Rauchgasrohren
Überdruck im Kamin mit Verpuffungsgefahr führen.
Ein zu hoher Förderdruck beschleunigt die Verbrennung und
führt zu:
Ausdehnung der Flamme, u. U. bis in den Kamin
erhöhtem Verschleiß der Brennkammerteile
hohe Strömungsgeschwindigkeit, damit erhöhter Aus-
wurf von Staub und/oder Ruß
Hohlbrand, damit rapider Leistungsabfall
© Solarbayer GmbH [AK4005 – 240226]
Das Erreichen des richtigen Förderdruckes ist von drei we-
sentlichen Faktoren abhängig:
Beschaffenheit des Kamins
vorschriftsmäßiger Anschluss des Kessels an den Kamin
mit Zugregler
richtige Dimensionierung des Kamins
4.8.1
Beschaffenheit des Kamins
Die Voraussetzungen für einen geringen Zugverlust im Kamin
sind:
eine gute Wärmeisolierung – zur Vermeidung einer ra-
schen Abkühlung der Rauchgase.
eine glatte innere Oberfläche – zur Vermeidung von Tur-
bulenzen.
die Dichtheit des Kamins – zur Vermeidung von Falsch-
lufteintritt (durch eintretende Falschluft wird die Abküh-
lung der Rauchgase beschleunigt).
Der Kamin muss feuchtigkeitsunempfindlich und nach
EN13384 berechnet bzw. dimensioniert sein.
Diesen Anforderungen entsprechen Kamine in der Ausfüh-
rungsart I und II nach EN13384, Teil 2.
4.8.2
Vorschriftsmäßiger Anschluss des Kessels
an den Kamin
Das Rauchrohr ist stetig steigend und wärmegedämmt an
den Kamin anzuschließen. Es wird empfohlen, den Zugregler
mit Explosionsklappe in die Wange des Kamins einzubauen
(Zwischen Rauchrohranschluss und Putztür). Wird der Zug-
regler in die Rauchrohranbindung eingebaut, kann es zu
unerwünschtem Staubaustritt kommen. Jeder Rauchrohr-
bogen erhöht den Widerstand und kann Strömungsgeräu-
sche verursachen, die über den Kamin verstärkt werden.
Dadurch kann es zu Lärmbelästigung kommen. Aus diesem
Grund sind Rauchrohrbögen so weit als möglich zu vermei-
den.
Des Weiteren ist zu beachten:
Das Verbindungsstück darf nicht in den Kamin ragen.
Sollten Bögen verwendet werden, darf bei diesen der
Innenradius des Bogens nicht kleiner als der Rohrdurch-
messer sein darf.
Die Anschlussstelle am Kamin ist sorgfältig abzudichten.
Senkrechte, gerade Kaminführung ohne Verzug (insbe-
sondere bei Anbauten).
Alle Reinigungstüren und Messöffnungen am Kamin sind
dicht zu verschließen.
Zur Vermeidung von Falschluft ist an einem Kamin nur ein
Wärmeerzeuger anzuschließen.
Ein Kaminzugregler ist zu empfehlen. Dieser bringt einen
verbesserten Wirkungsgrad und damit ein Maximum an
Wirtschaftlichkeit.
4.8.3
Richtige Dimensionierung des Kamins
(nach EN 13384)
Der Kessel darf nur an einem Kamin angeschlossen werden,
welcher für die vorgesehenen Brennstoffe und Belastungen
berechnet ist und der Bauordnung entspricht, die für den
Aufstellungsort maßgebend ist. Nachstehende lokale Situa-
tionen können in der Kaminberechnung nur schwer berück-
Betriebsanleitung
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