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Dimplex LI 11TER+ Projektierungshandbuch Und Installationshandbuch Seite 91

Luft/wasser-wärmepumpen
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Inhaltsverzeichnis

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11.1
Latente Wärme
Die latente Wärme ist der Feuchteanteil (absolut) der Wärmein-
haltsdifferenz zwischen Zuluft- und Abluftvolumenstrom.
Luftfeuchte
Der Luftfeuchtegehalt wird im Zusammenhang mit der Lufttem-
peratur als relative Feuchte definiert. Maßgebend ist der Aufent-
haltsbereich, 1,50 m über dem Fußboden gemessen. Die übliche
Toleranz liegt bei +/- 5 % relativer Feuchte. Gelegentlich werden
über den Jahresverlauf gleitende relative Feuchte-Werte zuge-
lassen, im Sommer steigend, im Winter fallend (energiespa-
rend). Soll das Raumklima noch als behaglich empfunden wer-
den, liegt die höchstzulässige relative Feuchte bezogen auf
+ 23 °C Raumtemperatur bei 65 %, bezogen auf + 26 °C bei
55 %. Gewöhnlich ist ein Wert von maximal 55 % relativer
Feuchte zu empfehlen.
Lufttemperatur
Die Lufttemperatur ist im Aufenthaltsbereich maßgebend. Sie
wird in 1,50 m Höhe über dem Fußboden gemessen. Zulässige
Toleranzen liegen üblicherweise bei +/- 0,5 K bei hohen Ansprü-
chen, sonst bei +/- 1,0 K.
Über den Jahresverlauf werden zumeist gleitende Temperatur-
werte der Raumluft, in Abhängigkeit von der Außentemperatur
zugelassen (energiesparend).
Der behagliche Temperaturbereich ist, bedingt durch die körper-
liche Aktivität der Personen im Raum, unterschiedlich. Bei übli-
cher Bürotätigkeit werden + 23° bis 24 °C als optimal empfun-
den, sofern die Temperatur der Umschließungsflächen etwa
gleich der Raumtemperatur ist. Dieser Behaglichkeitswert gilt
weltweit, egal ob in warmen oder kühleren Gebieten.
Ab einer Außentemperatur von etwa + 26 °C und darüber steigt
die als behaglich empfundene Raumtemperatur gleitend an.
Natürliche Lüftung
Natürliche Lüftung über Fenster oder Schächte unter Ausnut-
zung der Thermik.
Aufgrund des Dichteunterschiedes unterschiedlich warmer Luft
steigt warme Luft nach oben, kalte Luft fällt nach unten. Der
außen vorhandene Wind unterstützt je nach Stärke und Wind-
richtung die natürliche Lüftung.
Nachteilig ist dabei, dass wegen der naturgegebenen stark
schwankenden Temperatur- und Windverhältnisse die sich ein-
stellenden Volumenströme extrem stark variieren und nur in
Grenzen beeinflussbar sind.
Oberflächentemperatur
Die Oberflächentemperatur von Wänden, Decken, Fußböden
und Fenstern beeinflusst das Behaglichkeitsempfinden wesent-
lich. Sie ist daher bei der Wahl der Soll-Lufttemperatur zu be-
rücksichtigen. Optimal sind Oberflächentemperaturen etwa
gleich der Raumtemperatur.
Passive Kühlung
Grundwasser und Erdreich sind in größeren Tiefen im Sommer
deutlich kälter als die Umgebungstemperatur. Ein in den Grund-
wasser- bzw. Solekreislauf einer Heizungswärmepumpe einge-
bauter Plattenwärmetauscher überträgt die Kälteleistung auf den
Heiz-/ Kühlkreislauf.
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Prozessklima
Produktionstechnisch bedingte Konditionen, die spezifisch defi-
niert werden und von den Behaglichkeitsnormen abweichen. Je
nach Art des Prozesses können z.T. strenge Anforderungen an
die Einhaltung von Temperatur- und Feuchtewerten oder Staub-
gehalt gestellt werden, z.B. in Reinräumen für die Chip-Produk-
tion.
Raumklimastation
Zur Vermeidung von Kondensatausfall bei der stillen Kühlung
wird die Vorlauftemperatur über eine Raumklimastation in Ab-
hängigkeit des Taupunktes geregelt.
Raumthermostate Heizen / Kühlen
Raumthermostate, die in Räumen eingesetzt werden, die sowohl
geheizt als auch gekühlt werden, müssen über eine Umschal-
tung verfügen, die das Schaltverhalten so steuert, dass bei stei-
genden Temperaturen im Kühlbetrieb ein Mehrsignal ausgege-
ben wird.
Regelung
Ausrüstung zur automatischen Einhaltung vorgegebener Kondi-
tionen. Ein typischer Regelkreis besteht aus Fühler, Regler und
Ventil mit Stellantrieb.
Der Fühler teilt dem Regler den Istwert (z.B. die Temperatur) mit.
Der Regler vergleicht diesen mit dem eingestellten Sollwert und
öffnet oder schließt das Regelventil je nach Abweichung des Ist-
wertes vom Sollwert.
Relative Feuchte
Relative Feuchte ist der Wasserdampfgehalt der Luft unter Be-
rücksichtigung der Temperatur.
Der relative Feuchtewert gibt an, wie viel Prozent der maximal in
der Luft möglichen Feuchte die Luft tatsächlich enthält. Da in
warmer Luft mehr Wasserdampf enthalten sein kann als in kalter,
sinkt bei einer Lufterwärmung und gleichbleibender absoluter
Feuchte der Wert der relativen Feuchte.
RLT-Anlage
Kurzbezeichnung für Raumlufttechnische Anlage.
Sensible Wärme
Die sensible Wärme ist die Wärmeinhaltsdifferenz infolge Tem-
peraturdifferenz zwischen Zuluft- und Abluftvolumenstrom.
Die Bezeichnung ist im Wortsinn nicht korrekt, da die latente
Wärme auch „fühlbar" wahrgenommen wird.
Stille Kühlung
Kühlung durch Flächenheizsysteme mit Kühlmitteltemperaturen
oberhalb des Taupunktes, um Feuchteausfall zu verhindern
Strahlung
Strahlung bezeichnet den Energietransport von warmen zu kal-
ten Oberflächen ohne Konvektion, d.h. ohne nennenswerte Er-
wärmung zwischenliegender Luftschichten.
Taupunkt
Der Taupunkt ist jene Temperatur, auf die ein Luftpaket abge-
kühlt werden muss, damit Kondensation (Wasserabscheidung
aus der Luft) eintritt. Am Taupunkt herrscht eine relative Luft-
feuchtigkeit von 100 %. Der Taupunkt kann beispielsweise aus
relativer Feuchte und Temperatur berechnet werden. Bei stiller
Kühlung ist die Kühlwassertemperatur im Regelfall oberhalb, bei
dynamischer Kühlung unterhalb des Taupunktes.

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