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MZ TS 125 1975 Betriebsanleitung Seite 28

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Betriebsanleitung für MZ-Motorräder TS 125 - TS 150 - TS 250/1
4. Richtig einfahren
nächster Punkt
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Index
Trotz Feinstbearbeitung, wie läppen und honen, haben die Lauf- und Lagerflächen noch einen gewissen 'Rauhigkeitsgrad' und glätten sich gegenseitig im
Fahrbetrieb. Dieser Vorgang darf nicht gewaltsam beschleunigt werden, denn die aufeinandergleitenden neuen Teile müssen sich in aller Ruhe
aneinander gewöhnen können. Das trifft vor allem für den Kolben und den Zylinder zu; deren große Gleitflächen müssen mit einem gleichmäßigen,
nicht unterbrochenen Ölfilm überzogen sein. Ist irgendwo noch eine kleine Druckstelle und Sie lassen dem Kolben keine Zeit, im guten mit dem
Zylinder auszukommen, dann 'frißt' er. Der metalltrennende Ölfilm wurde durch längere Vollgasfahrt abgerissen.
So häßlich wie das Wort 'fressen' ist auch der Schaden, den Sie verursacht haben. Wenn der Motor festgegangen ist, ohne daß Sie rechtzeitig
auskuppelten, so müssen der Zylinder und der Kolben ausgebaut und letzterer mit einer feinen Schlichtfeile oder einem Ölstein nachgearbeitet werden
(auf keinen Fall dazu Schmirgelleinen benutzen!).
Ein guter Fahrer hat stets zwei Finger ('vorsichtige Finger') auf dem Kupplungshebel liegen, um sofort auskuppeln zu können. Dadurch können ernste
Schäden vermieden werden. Natürlich hinterläßt auch ein leichter 'Kolbenklemmer' sichtbare Spuren, diese Druckstellen sind aber nicht bedenklich.
Richtiges Einfahren erstreckt sich keinesfalls nur auf das Zurücklegen einer bestimmten Wegstrecke oder auf eine vorausbestimmte Laufdauer, sondern
hauptsächlich auf die Art und Weise, wie das neue Fahrzeug behandelt wird. Bei sehr teuren Kraftwagen ist es zwar üblich, die Motoren auf dem
Prüfstand einlaufen zu lassen - bei Motorrädern ist das jedoch schon aus Preisgründen nicht möglich.
Es kann Ihnen also nichts und niemand das Einfahren abnehmen. Wir bitten Sie deshalb, die nachstehende 'Einfahranweisung' gewissenhaft zu
beachten, damit Ihnen nach 1500 bis 2000 Fahrkilometern ein leistungsfähiges, betriebssicheres Fahrzeug zur Verfügung steht.
1.
Den Motor nicht unnötig im Stand laufen lassen, sondern sofort mit der zulässigen Belastung anfahren, damit er schnell seine Betriebstemperatur
erhält. Verbrannter Kraftstoff scheidet nämlich in jedem Motor Kohlendioxyd und Wasser aus. Bei verbleiten Kraftstoffen kommen aus dem
Bleitetraäthyl noch Salzsäureanteile dazu. Diese 'bösen Geister' setzen sich bei nicht betriebswarmem Motor im Motorinneren ab und verursachen
mehr oder weniger Korrosion (Rostbildung) - das ist die Hauptursache für vorzeitigen Verschleiß!
2.
Es wurde bewußt darauf verzichtet, den Gasschieberweg während der Einfahrzeit zu begrenzen (zu drosseln). Bitte fahren Sie innerhalb der
ersten 500 km vorwiegend im mittleren Drehzahlbereich. Erst über 500 km Fahrstrecke dürfen Sie kurzzeitig (sich steigernd bis zum Ende der
Einfahrzeit) Vollgas anbieten. Je mehr Kilometer der Motor hinter sich hat, um so mehr und länger dürfen Sie ihn belasten. Bei der ersten
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WWW.PlandeGraissage.ORG
http://www.mz-b.de/miraculis/aw/mz/text/ts15251b/ts15251b.html
03.11.2008 01:08

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Diese Anleitung auch für:

Ts 150 1975Ts 250/1 1975