31.7.4
Reflektierte scheinbare Temperatur
Sie befinden sich in einer Messsituation, in der die Messung durch verschiedene
heiße Stellen beeinflusst wird. Sie müssen den richtigen Wert für die reflektierte
scheinbare Temperatur kennen, um ihn in die Kamera einzugeben und somit die
bestmögliche Korrektur zu erhalten. Gehen Sie folgendermaßen vor: Setzen Sie den
Emissionsgrad auf 1,0. Stellen Sie das Kameraobjektiv auf Naheinstellung, und
speichern Sie ein Bild, indem Sie die Kamera in die entgegengesetzte Richtung des
Objektes richten. Bestimmen Sie mit dem Bereich oder den Isothermen den wahr-
scheinlichsten Durchschnittswert des Bildes, und geben Sie diesen Wert als reflektierte
scheinbare Temperatur ein.
31.7.5
Objekt ist zu weit entfernt
Sind Sie im Zweifel, ob Ihre Kamera bei dem tatsächlichen Abstand genau misst? Als
Faustregel für Ihr Objektiv gilt die Multiplikation des Sofort-Gesichtfeldes (IFOV) mit
3. (IFOV ist das Objektdetail, das von einem einzelnen Detektorelement gesehen
wird.) Beispiel: 25 Grad entsprechen in etwa 437 mrad. Falls Ihre Kamera ein
120 × 120-Pixel-Bild hat, beträgt das IFOV 437/120 = 3,6 mrad (3,6 mm/m) und das
Verhältnis der Punktgröße ist ungefähr 1000/(3 × 3,6) = 92:1. Das bedeutet, dass
bei einem Abstand von 9,2 m Ihr Ziel mindestens 0,1 m oder 100 mm groß sein muss.
Um ganz sicher zu gehen, sollten Sie nicht weiter als 9 m entfernt sein. Zwischen 7
– 8 m erzielen Sie richtige Ergebnisse.
Publ. No. 1558548 Rev. a506 – GERMAN (DE) – December 21, 2010
31 – Einführung in die thermografische Untersuchung elektrischer Anlagen
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