7.3.2.3
Therapieeinstellungen und Überwachung mit dem Ci-Ca Protokoll
Citratlösung
Dosierung
Fresenius Medical Care multiFiltratePRO IFU-DE 13A-2021
on mit dem Bicarbonatgehalt der HF-Lösung (z. B. 35 mmol/l) gleicht
auch den vergleichsweise höheren Entzug von Citrat (indirekte Puffer-
base) und Bicarbonat (direkte Pufferbase) im Filter durch die zusätzli-
che diffusive und konvektive Effluentdosis aus. Die Verwendung eines
solchen Substituats mit 1,5 mmol/l Ca und 35 mmol/l Bicarbonat wird
empfohlen.
Warnung
Patientengefährdung durch Störung des Elektrolythaushalts auf-
grund von falsch ausgewähltem Substituat
Durch einen falschen Calciumgehalt im Substituat bei einer Ci-Ca Be-
handlung kann es zu einer Störung des Elektrolythaushalts kommen.
Eine Behandlung in Verbindung mit Citratantikoagulation nur mit Ca-
haltigem Substituat durchführen.
Es ist zu prüfen, dass die verwendete Ca-Lösung mit der Einstel-
lung im Setup und den angezeigten Daten am Bildschirm überein-
stimmt.
Der primäre beabsichtigte Effekt der 4%igen Citratlösung besteht darin,
eine Antikoagulation im extrakorporalen Kreislauf entsprechend einer
verschriebenen Citratdosis zu erreichen. Ein Teil des Citrats wird mit
dem Effluent direkt entfernt, ein anderer Teil wird systemisch infundiert.
Unter Normalbedingungen wird das infundierte Citrat metabolisiert, wo-
bei als sekundärer Effekt Bicarbonat gebildet wird.
Die Citratdosis ist definiert als die infundierte Menge Citrationen (in
mmol) pro Liter behandeltes Blut und hat deswegen formal die Einheit
einer Konzentration. Die Citratdosis kann zwischen 2 und 6 mmol/l ein-
gestellt werden. Bei Ci-Ca CVVHD ist gewöhnlich ein Startwert von
4,0 mmol/l Blut angemessen, bei Ci-Ca postCVVHDF ein etwas höhe-
rer Startwert von 5,0 mmol/l. Dieser etwas höhere Startwert im Ver-
gleich zur Ci-Ca CVVHD kompensiert die Wirkung der Hämofiltrations-
komponente der Ci-Ca postCVVHDF auf den Säure-Basen-Status und
wirkt einem frühzeitigen Anstieg der ionisierten Ca-Konzentration nach
Infusion des Ca-haltigen Substituats in Postdilution entgegen.
Unter normalen Umständen sollte diese Citratdosis in einem Post-Fil-
ter-ionisierten Ca-Spiegel von 0,25 bis 0,35 mmol/l Blut bei Ci-Ca
CVVHD und 0,21 bis 0,29 mmol/l Blut bei Ci-Ca postCVVHDF resultie-
ren. Absenkung auf Werte unter 0,35 mmol/l ionisiertem Calcium im ex-
trakorporalen Blutkreislauf (nach dem Filter) ist nur noch mit einer ge-
ringen Gefahr von Gerinnung im extrakorporalen Blutkreislauf verbun-
den.
Die Citratdosierung sollte innerhalb von 3 bis 5 mmol/l bei CVVHD und
3 bis 5,5 mmol/ bei postCVVHDF liegen, um das Risiko einer Hypo-
oder Hypernatriämie zu reduzieren. Wenn der Startwert nicht im ge-
wünschten Post-Filter-ionisierten Ca-Spiegel resultiert, ist die Dosie-
rung entsprechend der unten stehenden Tabelle anzupassen.
Kapitel 7: Funktionsbeschreibung
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