Vor der Behandlung
Messhäufigkeit
Probenentnahme
Fresenius Medical Care multiFiltratePRO IFU-DE 13A-2021
Systemischer Säure-Basen-Status und systemisch ionisiertes Calcium
sollen vor Beginn der Behandlung geprüft werden. Soweit klinisch nicht
anders indiziert, sollte eine Hypocalciämie vor Beginn der Ci-Ca Be-
handlung ausgeglichen werden.
Ionisiertes Calcium, pH und Bicarbonat, Natrium und Laktat des Patien-
ten sind je nach klinischer Notwendigkeit mindestens 1 Stunde vor Be-
ginn der Behandlung zu messen. Weitere mögliche Messfrequenzen
sind beispielsweise alle 6 bis 8 Stunden bei CVVHD und postCVVHDF.
Eine intensivere Überwachung kann erforderlich sein. Die genaue Häu-
figkeit hängt vom Zustand des Patienten und davon ab, wie schnell die
Behandlung zu Änderungen des Blutvolumens und der Blutzusammen-
setzung beim Patienten führt (z. B. CRRT-Dosis in Relation zur Patien-
tengröße). Darüber hinaus ist bei der CRRT-Behandlung eine regelmä-
ßige Kontrolle der Vitalzeichen (wie Blutdruck und Herzrhythmus), des
Flüssigkeitsstatus und der Volumenreagibilität sowie der Körperkern-
temperatur des Patienten erforderlich.
Zur Überwachung sollte eine systemische Blutprobe, vorzugsweise aus
einem verfügbaren arteriellen Zugang, verwendet werden. Ist ein sol-
cher arterieller Zugang nicht verfügbar, kann stattdessen eine zentral-
oder periphervenöse Blutprobe verwendet werden. Die Verwendung
der Probenentnahmestelle ("rote" Probenentnahmestelle) an der Zu-
gangsleitung des multiFiltratePRO Schlauchsystems ist suboptimal und
sollte nur gewählt werden, wenn keine anderen Optionen verfügbar
oder praktikabel sind. Wird sie dennoch verwendet, muss die Blutprobe
langsam und bei laufender Blutpumpe aus der Probenentnahmestelle
(rot) der Zugangsleitung entnommen werden.
Hinweis
Bei Verwendung der Probenentnahmestelle an der Zugangsleitung
muss darauf geachtet werden, dass die Blutpumpe während der Pro-
benentnahme läuft und die Blutprobe nur langsam aspiriert wird, um
eine Zumischung von Citrat aus der Citratinfusion zu vermeiden. Selbst
unter Beobachtung ist eine unbemerkte Rezirkulation an der Katheter-
spitze möglich, die zu einem falsch niedrigen systemisch ionisierten
Calcium und möglicherweise stark schwankenden Messwerten führt.
Dies kann fälschlicherweise die Entscheidung veranlassen, die Ca-Do-
sis für den Patienten zu erhöhen.
Unerwartet niedrige ionisierte Ca-Messwerte sind nochmals zu prü-
fen, z. B. mit einer peripheren Venenpunktion.
Hinweis
In Situationen mit erhöhter Gefahr für Rezirkulation, z. B. bei vertauscht
angeschlossenen Kathetern oder femoraler Katheterlage, darf die Pro-
benentnahmestelle an der Zugangsleitung nicht benutzt werden. Uner-
wartet niedrige Messwerte des systemisch ionisierten Calciums von
dort gewonnenen Proben müssen grundsätzlich durch Messung einer
separat systemisch gewonnenen Probe geprüft werden.
Kapitel 7: Funktionsbeschreibung
275