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Ausgleichsleitungen - Ahlborn ALMEMO Handbuch

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Thermoelemente
Eigenschaften der einzelnen Thermoelemente
Typ K, NiCr-Ni
Thermoelemente Typ K sind in einem weiten Temperaturbereich einsetzbar (-270°C bis +1372°C). Sie sind zu
empfehlen für die Anwendung in sauberer, oxidierender (Luft) und neutraler Atmosphäre (Edelgase).
Im Temperaturbereich zwischen 250°C und 600°C sind Thermopaare Typ K aufgrund eines Umordnungseffektes
in der Kristallstruktur nicht für genaue Messungen bei schnelleren Temperaturwechselbelastungen geeignet.
Am häufigsten eingesetztes Thermoelement.
Typ N, NiCrSi-NiSi
Thermoelemente Typ N sind am besten für Anwendungen in sauberer, oxidierender (Luft) oder neutraler Atmo-
sphäre (Edelgase) im Temperaturbereich von ca. 300°C bis 1260°C geeignet. Sie bieten hohe thermische Stabi-
lität in Luft oberhalb 1000°C und eine höhere Widerstandsfähigkeit gegen Oxidation als Thermopaare Typ E, J,
K oder T.
Sie weisen gegenüber den von der Legierung her ähnlichen Thermopaaren Typ K eine bessere thermoelektrische
Stabilität über den gesamten Temperaturbereich auf und sind besser für den Einsatz unter wechselnden Tempe-
raturen geeignet.
Dieser Thermoelement Typ wird oft in der Tieftemperaturtechnik eingesetzt, wobei beachtet werden muss, dass
die gute Wärmeleitfähigkeit beider Schenkel Messfehler begünstigt.
Typ J, Fe-CuNi
Neben Typ K eines der am häufigsten eingesetzten Thermoelemente. Der Einsatz des Thermoelements sollte auf
Temperaturen zwischen 0 und 750°C beschränkt bleiben. Oberhalb 750°C erhöht sich einerseits die Oxidations-
geschwindigkeit beider Thermoschenkel, andererseits kommt es bei der Curie Temperatur von Eisen (768°C) zu
einer Änderung des magnetischen Zustandes und bei etwa 910°C zur Änderung der Kristallstruktur, die beide zu
erheblichen irreversiblen Änderungen der Kennlinie führen können. In feuchter Umgebung kann der Eisenschen-
kel rostig und brüchig werden.
Typ T, Cu-CuNi
Thermoelemente Typ T werden für Anwendungen im Temperaturbereich von -200°C bis +370°C in Vakuum oder
oxidierender, reduzierender oder inerter Atmosphäre (Edelgase) empfohlen. Oberhalb 370°C oxidiert der positive
Zweig der Thermodrähte Typ T sehr schnell. Auch in einer Wasserstoff-Atmosphäre wird nicht zum Einsatz ober-
halb ca. 370°C geraten, da der positive Zweig des Thermoelements brüchig wird. Der positive Zweig des Ther-
moelements hat eine hohe Wärmeleitfähigkeit.
Typ S, PtRh10-Pt
Thermoelemente Typ S können von -50°C bis etwa +1300°C im Dauerbetrieb benutzt werden. Ihre Kennlinie
hat eine gute Reproduzierbarkeit, Stabilität und Beständigkeit. Am höchsten ist ihre Stabilität in sauberer oxidie-
render Atmosphäre (Luft), kurzzeitig können Sie auch in inerten Gasatmosphären oder im Vakuum eingesetzt
werden. Vom Einsatz in reduzierender Atmosphäre wird abgeraten.
Typ B, PtRh30-PtRh6
Thermoelement für hohe Temperaturen, es kann für mehrere hundert Stunden Temperaturen bis 1700°C ausge-
setzt sein. Es ist sauberer, oxidierender Atmosphäre (Luft) am beständigsten, kann aber auch in inerten Gasat-
mosphären oder im Vakuum eingesetzt werden.

Ausgleichsleitungen

Zur Verlängerung von Thermoelementen werden oft preiswertere und leichter handhabbare Ausgleichsleitungen
verwendet, die in ihrer Thermospannung aber vom Thermoelement abweichen können. Um die Messfehler in
engen Grenzen zu halten, sollte man darauf achten, dass die Kontaktstellen zum Thermoelement und zum Mess-
gerät möglichst die gleiche Temperatur aufweisen.
Noch größere Fehler treten auf, wenn der Typ der Ausgleichsleitung nicht zum Thermoelement passt oder die
Ausgleichsleitung falsch gepolt wird. Dies ist unbedingt zu vermeiden.
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