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FujiFilm X-T2 Handbuch Seite 21

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Fotografieren mit der X-T2
Abbildung 32:
Die DR-Funktion als virtuelles High-key-Studio: Links sehen Sie eine
regulär mit ISO 200, DR100%, f/5.6 und 1/1000 s belichtete Aufnahme einer Blume.
Die Belichtung wurde so gewählt, dass die weißen Blütenblätter gerade noch Struktur
aufweisen. Das rechte Bild zeigt dieselbe Aufnahme mit ISO  400, DR200%, f/5.6
und 1/1000 s. Während sich die RAW-Daten der beiden Aufnahmen nicht voneinan-
der unterscheiden, erzielt man mit der ISO 400/DR200%-Version den gewünschten
High-key-Look, ohne dass die hellen Motivbereiche (in diesem Fall die weißen Blü-
tenblätter) im resultierenden JPEG ausfressen. Die Kombination aus verdoppelter
ISO- und parallel dazu verdoppelter DR-Einstellung (unter Beibehaltung aller ande-
ren Belichtungsparameter) verschiebt das Histogramm der Aufnahme nach rechts,
jedoch ohne die Lichter abzuschneiden – die Tonalität der Lichter wird stattdessen
komprimiert. Sie können solche Ergebnisse mit dem eingebauten RAW-Konver-
ter auch nachträglich feinabstimmen, etwa indem Sie den Lichterkontrast (TON
LICHTER) reduzieren. Außerdem können Sie aus einer zum Beispiel mit ISO  400/
DR200% gemachten High-key-Aufnahme im eingebauten RAW-Konverter jederzeit
ein »reguläres« JPEG mit ISO  200/DR100% generieren, indem Sie das RAW mit
PULL –1 EV und DR100% in der Kamera neu entwickeln.
Diese Tonwertkompression kann man auch bei Porträtaufnahmen verwen-
den, um harte Kontraste in Gesichtern auszugleichen, die mit einer einzel-
nen Lichtquelle (etwa der Sonne) gerne auftreten. Mit der beschriebenen
High-key-Technik können Sie etwa dunkle Augenhöhlen und Schatten un-
ter der Nase aufhellen, ohne dass die hellen Hautpartien dabei ausfressen.
Gleichzeitig reduziert die Tonwertkompression sichtbare Unreinheiten in
den hellen Hautpartien.
Abbildung 33:
Der High-key-Trick bei einem Porträt: Dieses Beispiel zeigt eine
absichtlich gewählte ungünstige Lichtsituationen mit starken Kontrasten in einem
Gesicht.
Links oben sehen Sie ein JPEG mit der Filmsimulation CLASSIC CHROME, das
mit ISO 200 auf die hellsten schützenswerten Bildpartien belichtet wurde, was jedoch
dazu führt, dass die Augen »absaufen« und das Gesicht insgesamt zu dunkel ausfällt.
Rechts oben sehen Sie dieselbe Aufnahme, jedoch um zwei Blendenstufen heller
und mit entsprechend erweiterter Lichterdynamik, also mit ISO 800 und DR400% (bei
gleich bleibender Blende und Belichtungszeit). Außerdem wurde TON LICHTER −2
eingestellt, um die hellsten Hautpartien noch weiter zurückzunehmen. Die Augen
sind bei dieser High-key-Variante deutlich heller und die Schatten im Gesicht nahezu
verschwunden.
Mit dem eingebauten RAW-Konverter können Sie in Ihrer X-T2 aus den RAW-Da-
ten jederzeit auch eine »normalere« Version Ihrer Aufnahme erzeugen. Links unten
sehen Sie eine solche Variante mit PULL −1 (aus ISO 800 wird so effektiv ISO 400)
und dementsprechend nur noch DR200% (um den Pull zu kompensieren), außerdem
SCHATTIER. TON −2 (für hellere Schatten) und TON LICHTER −1 (um die hellsten
Hauttöne etwas zurückzunehmen).
Alternativ können Sie die RAW-Datei auch ganz nach Ihrem Geschmack extern
entwickeln, wie das mit Adobe Lightroom erstellte Beispiel rechts unten illustriert.
Richtig belichten
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