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Langzeitbelichtungen; Tipp 48 Langzeitbelichtungen Bei Tageslicht; Iso-Einstellungen - Was Steckt Dahinter - FujiFilm X-T2 Handbuch

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Fotografieren mit der X-T2
Abbildung 23:
Eine Langzeitbelichtung von 30 Sekunden mit der T-Einstellung. Bitte
verwenden Sie für solche Aufnahmen ein stabiles Stativ und lösen Sie mit einem
Fern- oder dem Selbstauslöser aus.
Langzeitbelichtungen bei Tageslicht
TIPP 48
Um bei normalem Tageslicht lange Belichtungszeiten zu realisieren, genügt
es in der Regel nicht, das Objektiv weit abzublenden, etwa auf f/22. Zudem:
Bei der X-T2 tritt bei Blendenwerten jenseits von f/10 sichtbare Beugungs-
unschärfe auf, sodass wir gut beraten sind, nur dann weiter abzublenden,
wenn es sich nicht vermeiden lässt.
Um bei guten Lichtverhältnissen lange Belichtungszeiten zu erhalten, ist
ein ND-Filter [32] (oder Neutraldichtefilter) die bessere Wahl. Dabei handelt
es sich um einen gewöhnlichen Graufilter, der vor dem Objektiv angebracht
wird und einen guten Teil des einfallenden Lichts abblockt, sodass weniger
Licht auf den Sensor fällt.
Ein Filter mit der Stärke ND 3.0 zum Beispiel verlängert die Belichtungs-
zeit ungefähr um den Faktor 1000 (oder zehn Blendenstufen). Das bedeu-
tet, dass mit solch einem Filter eine Szene, die normalerweise mit f/8 und
1/50 s aufgenommen werden müsste, mit f/8 und einer Belichtungszeit von
20 Sekunden fotografiert werden kann.
TIPP 48
Dabei gilt es jedoch zu beachten, dass die X-T2 einen recht schwachen
Infrarot-Sperrfilter vor dem Bildsensor besitzt. Deshalb ist es sinnvoll, für
mehrminütige Langzeitbelichtungen bei hellem Tageslicht nicht nur einen
herkömmlichen Neutralgraufilter (ND-Filter) zur Verlängerung der Belich-
tungszeit, sondern zusätzlich auch noch einen dezidierten IR-Sperrfilter vor
das Objektiv zu schrauben, um Farbverfälschungen zu vermeiden. Einige
wenige ND-Filter verfügen bereits über eine eingebaute IR-Sperrfunktion.
ISO-Einstellungen – was steckt dahinter?
ISO wird bei digitalen Kameras häufig missverstanden. Ein höherer ISO-
Wert erhöht nicht die Empfindlichkeit des Sensors. Der Sensor in der X-T2
bleibt vielmehr immer gleich empfindlich und ist auf ISO 200 (nach dem
sogenannten SOS-Standard [33]) kalibriert.
Es macht keinen Unterschied, ob Sie eine Aufnahme bei Blende 5,6 und
1/60 s mit ISO 100 oder mit ISO 25600 belichten – der Sensor bekommt in
beiden Fällen genau die gleiche Lichtmenge ab, er wird in beiden Fällen
gleich hell belichtet. Blende und Belichtungszeit allein bestimmen die Licht-
menge, die auf den Sensor fällt.
Was also macht der ISO-Wert? Ganz einfach: Er regelt die Signalverstär-
kung in der Kamera! Bei ISO 200, dem Nennwert der X-T2, findet die Grund-
verstärkung statt. Bei ISO 400 werden die aufgenommenen Bilddaten eine
Blendenstufe mehr verstärkt oder »gepusht«. Bei ISO  800 sind es zwei
Blendenstufen und so weiter. Bei ISO 25600 beträgt die zusätzliche Signal-
verstärkung volle sieben Blendenstufen. Das ist eine ganze Menge, weshalb
es auch nicht verwunderlich ist, dass die Bildqualität mit zunehmender
Verstärkung immer schlechter wird – Rauschen, Störungen und Artefakte
werden schließlich mitverstärkt und der Unterschied zwischen dem eigent-
lichen Nutzsignal (dem Bild) und den Störungen wird mit zunehmender
Verstärkung geringer, sodass es für die Kameraelektronik schwieriger wird,
Bild und Bildstörungen zu unterscheiden und voneinander zu trennen.
Die »Verstärkung«, über die wir hier sprechen, ist eine Aufhellung des
Bildes. Wenn Sie mit ISO  800 fotografieren, wird die Aufnahme von der
Belichtungsautomatik um zwei Blendenstufen dunkler belichtet als bei
Richtig belichten
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TIPP 49

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