Benutzerhandbuch | Kühlstellenregler, AK-CC55
Koordinierte Abtauung
Es stehen zwei Methoden zur Verfügung, um eine koordinierte Abtauung
vorzunehmen. Entweder durch Verbindungsleitung zwischen den Reglern
oder über per Datenübertragung:
Verbindungsleitung
Der Digitaleingang DI2 muss für die koordinierte Abtauung konfiguriert
und die entsprechenden Regler müssen mit Kabeln verbunden werden.
Nach einem Abtaustart durch einen Regler erfolgt auch in allen übrigen
Reglern ein Abtaustart. Nach der Abtauung gehen die einzelnen Regler
in die Warteposition über. Wenn sich alle Regler in Warteposition befinden,
wird auf Kühlung gewechselt.
Koordinierung über Datenübertragung
Hier sorgt der Systemmanager für die Koordinierung.
Die Regler werden in Abtaugruppen zusammengefasst,
und der Systemmanager sorgt dafür, das die Abtauung
gruppenweise nach einem Wochenplan gestartet wird.
Wenn ein Regler den Abtauvorgang beendet hat, sendet er eine Nachricht
an die Systemeinheit und wechselt in Warteposition. Wenn sich alle Regler
der Gruppe in Warteposition befinden, wird die Kühlung in den einzelnen
Reglern wieder zugelassen.
Adaptive Abtauung
Der adaptive Abtau-Algorithmus von Danfoss erkennt die Stärke der
Eisbildung und kann eine geplante Abtauung annullieren. Alternativ kann
er so eingerichtet werden, dass nur dann eine Abtauung erfolgt, wenn
der Verdampferluftstrom durch Reif- oder Eisansatz unterbrochen wird.
Das Gesamtkonzept basiert auf einem Vergleich zwischen der
Energieaufnahme auf Kältemittelseite und der Energieabgabe
auf Luftstromseite. Wenn der Verdampfer eisfrei ist, wird von
einem Energiegleichgewicht ausgegangen. Eine wachsendes
Ungleichgewicht entsteht, wenn sich auf der Verdampferoberfläche
Eis bildet und dadurch der Luftstrom blockiert wird.
Die adaptive Abtauung kann auf vier verschiedene Arten erfolgen:
0 Aus
1. Überwachung:
Kann parallel mit anderen Abtaumethoden verwendet werden
und erzeugt einen Alarm bei blockiertem Verdampferluftstrom
oder Eisbildung. Werden Flashgas-Probleme auf Kältemittelseite
erkannt, wird ein Flashgas-Alarm ausgegeben.
2. Adaptive Abtauung überspringen, bei Tag:
Erlaubt dem Regler, tagsüber geplante Abtauungen zu überspringen. Für
die Nacht geplante Abtauungen werden jedoch durchgeführt und nicht
übersprungen. Es können nur Abtauungen übersprungen werden, die im
Rahmen eines Zeitplans im Front-End mittels Masterregelungsfunktionen
oder über den internen Abtauungsplan im Regler eingestellt wurden.
3. Adaptive Abtauung überspringen, bei Tag und Nacht:
Bei dieser Option ist der Regler in der Lage, Abtauungen, die sowohl
für den Tag als auch für die Nacht geplant sind, zu überspringen.
Aus Sicherheitsgründen können nur maximal drei aufeinander folgende
Abtauungen übersprungen werden. Die vierte geplante Abtauung
wird dann selbst bei geringer Eisbildung durchgeführt.
4. Voll adaptive Abtauung:
Der Modus der voll adaptiven Abtauung eignet sich ideal für
Anwendungen, bei denen eine Abtauung nicht zu einem bestimmten
Zeitpunkt erfolgen muss, sondern dann durchgeführt werden soll,
wenn der Luftstrom durch Eisbildung behindert wird. Es ist sinnvoll,
diesen Modus zur Sicherheit mit der Abtauungsintervallschaltung
zu kombinieren.
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Systemmanager
Für die adaptive Abtauung sind folgende Anschlüsse erforderlich:
- AKV-Expansionsventil
- Po-Druckmessumformer für Verdampferdruck und S2-Fühler
für Gasaustrittstemperatur
- Temperatursignal von S3 und S4. Die Fühler müssen im Luftstrom/
Kanal direkt vor bzw. hinter dem Verdampfer platziert werden.
- Verflüssigungsdruck (Pc) und Verflüssigungstemperatur (Tc) werden
vom Systemmanager über das Netzwerk weitergegeben. Kann der
Kühlstellenregler Pc und Tc nicht empfangen, wird die adaptive
Abtaufunktion deaktiviert.
Hinweis:
Adaptive Parameter werden zurückgesetzt, nachdem eine Abtauung
eingeleitet wurde oder wenn der Hauptschalter im angehaltenen
oder Service-Modus ist. Beim Starten mit einem warmen Verdampfer
(mit S2-Fühler gemessen) wird angenommen, dass der Verdampfer
sauber ist. Bei einer gemessenen Verdampfertemperatur von unter
0,1 °C fordert die adaptive Abtauung eine Abtaueinleitung an,
um sicherzustellen, dass der Verdampfer sauber ist.
Mindestzeitraum zwischen Abtauvorgängen
Zwischen den Abtauvorgängen liegt ein voreingestellter Mindestzeitraum
von zwei Stunden.
Hierdurch wird vermieden, dass vom Wochenplan geplante Abtauvorgänge
direkt im Anschluss an eine adaptive Abtauung durchgeführt werden.
Der Zeitraum gilt ab dem Ende einer adaptiven Abtauung bis zu dem
Zeitpunkt, an dem ein geplanter Abtauvorgang wieder starten kann.
Auch die adaptive Abtauung kann erst dann wieder eingeleitet werden,
wenn der zweistündige Mindestzeitraum abgelaufen ist.
Max. 10.
© Danfoss | DCS (vt) | 2020.01