Kapitel 4
4 Filterung
Die Standardfilterparameter sind auf Seite 59 und in der Engineering Note EN0059 aufgeführt.
In der Praxis enthält der 25 Mal pro Sekunde gemessene Rohwert aufgrund von
Signalschwankungen einen hohen „Rauschanteil", der durch die Mischschaufeln und durch
Lufteinschlüsse hervorgerufen wird. Daher muss das Signal gefiltert werden, damit es für die
Feuchtigkeitskontrolle verwendet werden kann. Die Standardfiltereinstellungen sind für die meisten
Einsatzbereiche geeignet, können jedoch ggf. an spezielle Umstände angepasst werden.
Es gibt keine ideale Standardeinstellung für alle Mischer, da jeder Mischer ein anderes
Mischverhalten besitzt. Bei idealer Filtereinstellung ergibt sich ein gleichförmiges Signal, das
schnell auf Veränderungen anspricht.
Die Einstellungen für „Rohwert Feuchte %" und „Rohwert unskaliert" sollten nicht zu
Steuerungszwecken eingesetzt werden.
Der unskalierte Rohwert wird von den Filtern in der folgenden Reihenfolge verarbeitet: zunächst
beschränken die Anstiegszeit-Filter Sprünge im Signalpegel, dann entfernen die Verarbeitungsfilter
für Digitalsignale Hochfrequenzrauschen aus dem Signal und schließlich glätten die
Dämpfungsfilter (konfiguriert mit der Filterzeitfunktion) den gesamten Frequenzbereich.
Der Verarbeitungsfilter für das Digitalsignal implementiert einen Butterworth-Tiefpassfilter
sechster Ordnung, der Signale oberhalb einer definierten Grenzfrequenz dämpft. Der Vorteil
dieses Filters im Vergleich zur Dämpfung besteht darin, dass die Signale unterhalb der
Grenzfrequenz beispielsweise aufgrund veränderter Materialfeuchte durchgelassen werden,
während Signale oberhalb der Grenzfrequenz gedämpft werden. Das Ergebnis ist ein geglättetes
Signal, das schnell auf Feuchteänderungen reagiert.
Der Dämpfungsfilter gilt für den gesamten Frequenzbereich des Signals. Er dämpft also nicht nur
das Rauschen im Signal, sondern auch die Reaktionen auf Feuchteänderungen. Das Ergebnis
ist ein Signal, das nur langsam auf solche Feuchteänderungen reagiert. Das kann von Vorteil
sein, wenn der Mischer selbst ein Niederfrequenzrauschen im Signal generiert: der
Dämpfungsfilter kann dieses Rauschen entfernen, allerdings auf Kosten der Reaktionszeit.
Anstiegszeit-Filter
4.1
Diese Filter dienen zur Einstellung von Grenzwerten für große positive und negative
Änderungen des Rohwerts. Die Grenzwerte für positive und negative Schwankungen können
getrennt eingestellt werden: Die Optionen für die beiden + und - Anstiegszeit-Filter sind:
„None", „Light", „Medium" und „Heavy". Je stärker die Einstellung, desto mehr wird das Signal
"gedämpft", sodass sich eine langsamere Reaktion auf Änderungen ergibt.
Verarbeitung des Digitalsignals
4.2
Das Signal wird durch einen Digitalsignal-Verarbeitungsfilter geleitet. Dieser entfernt das
Rauschen mit einem fortschrittlichen Algorithmus aus dem Signal. Als Einstellungen sind die
Werte „None", „Very Light", „Light", „Medium", „Heavy" und „Very Heavy" verfügbar.
Filterzeit
4.3
Das Signal wird gedämpft, nachdem es den Anstiegszeit-Filter und den Digitalsignal-
Verarbeitungsfilter durchlaufen hat. Die Standardwerte 0, 1, 2,5, 5, 7,5 und 10 Sekunden
können ausgewählt werden. Für bestimmte Einsatzbereiche ist auch ein Wert von 100
Sekunden möglich. Eine längere Filterzeit verlangsamt das Ansprechverhalten.
Abbildung 32 zeigt eine typische Feuchtekurve für die Chargenherstellung von Beton. Der
Mischer ist zunächst leer. Sobald er mit Material befüllt wird, steigt das Ausgangssignal bis
auf einen stabilen Wert (Punkt A). Dann wird Wasser hinzugeben und das Signal stabilisiert
sich erneut an Punkt B. Zu diesem Zeitpunkt ist die Charge fertiggestellt und das Material wird
entladen. Das wichtigste Merkmal dieses Signals bilden die Stabilisierungspunkte, da diese
36 Hydro-Mix VII Bedienungsanleitung HD0412de Version: 1.4.0
Konfiguration