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Low Flow Pv-Loop - Dräger EvitaXL Gebrauchsanweisung

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Low Flow PV-Loop

Das Messmanöver Low Flow PV-Loop* zeichnet eine statische
Druck-Volumenkurve auf, mit deren Hilfe die mechanischen
Eigenschaften der Lunge beurteilt werden können.
Durch langsames Füllen der Lunge mit einem geringen, kons-
tanten Flow werden nur die elastischen Eigenschaften in dem
PV-Loop ermittelt. Dieses quasi statische Verfahren zeigt eine
gute Korrelation mit der statischen Super-Syringe oder Okklu-
sions-Methode [27-29]**, solange der Flow gering ist [22-26]**.
Zur Optimierung von Beatmungseinstellungen in Anlehnung an
Messungen der Lungenmechanik gibt es unterschiedliche
Ansätze. Bei allen Ansätzen soll ein wiederkehrendes Zusam-
menfallen und Wiedereröffnen von Alveolen sowie eine
mögliche Überdehnung der Lunge vermieden werden. Vorge-
schlagen wird die Einstellung des positiv-endexspiratorischen
Drucks (PEEP) auf Basis des unteren Inflexionspunktes (LIP)
und die Begrenzung des Tidalvolumens bzw. Plateaudrucks
auf Basis des oberen Inflexionspunktes (UIP) [30-33]**.
Andere Untersuchungen empfehlen, den exspiratorischen
Schenkel des PV-Loops bei der Bestimmung des zur Erhaltung
eines alveolären Recruitments notwendigen positiv-endexspi-
ratorischen Drucks (PEEP) zu berücksichtigen.
Charakteristische Punkte auf dem exspiratorischen Schenkel
werden in diesem Zusammenhang als kritischer
Verschlussdruck (CCP) oder Punkt maximaler Krümmung
(PMC) bezeichnet [22, 24, 27, 30, 34-40]**.
Um diese Punkte auf dem in- und exspiratorischen Schenkel
zu bestimmen, können zwei Cursor über den PV-Loop bewegt
werden. Außerdem kann damit die statische Compliance
(C
) errechnet werden.
stat
*
Option Lung Protection Package
**
Literaturhinweise, siehe Seite 247
Gebrauchsanweisung Evita
XL
Die Durchführung eines Low Flow Manövers kann für den
Patienten mit Risiken, wie z. B. Pneumothorax oder Kreislauf-
depression, verbunden sein. Daher muss der Patientenzu-
stand bei den Einstellungen unbedingt berücksichtigt werden.
Die applizierten Drücke und Volumina müssen für den Pati-
enten angemessen sein. Während der Ausführung des Manö-
vers können über einen vergleichsweise langen Zeitraum
potenziell hohe intrathorakale Drücke aufgebracht werden. Aus
diesem Grund muss der Patient vor dem Manöver als hämody-
namisch stabil eingeschätzt werden, und die Vitaldaten
während der gesamten Messung engmaschig überwacht und
dokumentiert werden. Ein erheblich erhöhter venöser Rück-
strom, verursacht durch eine abrupte Entlastung des intratho-
rakalen Drucks, kann unter bestimmten Umständen zu einer
Überlastung des Herzens führen. Aus diesem Grund wird das
Manöver im Regelfall auch nach einer nur inspiratorischen
Anwendung mit einer Druckrampe von 5 mbar/s beendet.
Der Ablauf des Manövers ähnelt einer Apnoe mit einem
einzigen langsamen Atemzug. Entsprechend sollte die akzep-
table Manöverdauer für den Patienten eingeschätzt werden.
Um längere Zeiten mit vermindertem Gasaustausch zu
vermeiden, kann das Manöver frühestens 60 Sekunden nach
einer Verneblung, Absaugung oder einem vorherigen
Low Flow PV-Loop erneut gestartet werden.
Spontanatmung oder Leckagen während des Manövers verfäl-
schen die Messergebnisse und sollten vor der Anwendung
ausgeschlossen werden.
In Abhängigkeit von der Manöverdauer und dem metaboli-
schen Umsatz des Patienten kann vor allem der exspiratori-
sche Schenkel einer PV-Loop durch den O
beeinflusst werden, der nicht durch eine entsprechende CO
Produktion kompensiert wird [41, 42]**.
Messungen
Low Flow PV-Loop
-Verbrauch leicht
2
-
2
239

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