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wavin TIGRIS K5 Technisches Handbuch Seite 84

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10. Trinkwasserverordnung /
Trinkwasserhygiene
Sanierung von Trinkwassernetzen
Auf Basis von Dokumentation bzw. der nach Trinkwasser-
verordnung obligatorischen Gefährdungsanalyse nach Über-
schreitung des technischen Maßnahmewerts, sind Maß nahmen
festzulegen, die zu einer Verminderung/Beseitigung der
Legionellenkontamination führen.
Das Ziel der Sanierung ist erreicht, wenn an den Entnahme-
stellen weniger als 100 KBE in 100 ml der Wasserprobe nach-
weisbar sind.
Eine Systemoptimierung ist bei einer Sanierung unerlässlich
und nicht durch Ersatzmaßnahmen wie z.B. verfahrenstechni-
schen Desinfektionsmaßnahmen zu substituieren.
Vor der Sanierung ist eine Systemanalyse nur mit vollständigen
Anlagenparametern möglich.
Bleiben Schwachstellen im Warmwassernetz unentdeckt, ist
eine erfolgreiche Sanierung nicht möglich bzw. stark gefährdet.
Eine Systemoptimierung erfolgt immer unter hygienischen
wirtschaftlichen Gesichtspunkten und ist anlagenspezifisch
konzipiert.
Das Arbeitsblatt W551 stellt 3 Bausteine für ein Sanierungs-
konzept zur Verfügung:
Bautechnische Maßnahmen
Betriebstechnische Maßnahmen
Verfahrenstechnische Maßnahmen
Nachfolgend einige Beispiele:
Bautechnische Maßnahmen
WW-Speicher bzgl. der Größe und der inneren Beschichtung
überprüfen
WW-Speicher und Wärmetauscher reinigen, entkalken,
ggf. den Speicher erneuern
Stillgelegte Rohrleitungen demontieren
(hier besonders Ent-und Belüftungsleitungen)
Leitungen auf Dämmung überprüfen
Betriebstechnische Maßnahmen
Betriebstechnische Maßnahmen dienen der Anlagenoptimie-
rung durch sinnvolle Veränderung der Stell-, Steuer- und Regel-
vorgänge wie z. B.:
Warmwassertemperaturen anpassen
Regelmäßige Spülung in kaum genutzten Anlageteilen
Hydraulischer Abgleich der des Zirkulationssystems
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Tigris Technisches Handbuch
Verfahrenstechnische Maßnahmen
Verfahrenstechnische Maßnahmen sind in erster Linie als
Sofortmaßnahmen zu bewerten. Hier stellt der Markt viele
Produkte und Lösungen bereit.
Nachfolgend eine kleine Auswahl:
Diskontinuierliche Desinfektion
Kontinuierliche Desinfektion
Thermische Desinfektion
Ultraschalbehandlung/UV-Bestrahlung
Und viele mehr
Die bekannteste verfahrenstechnische Maßnahme ist die
thermische Desinfektion. Bei der thermischen Desinfektion ist
das Ziel die Zerstörung oder zumindest die Schädigung des
Biofilms.
Bei diesem Verfahren muss an jeder Entnahmestelle Warm-
wasser mit mind. 72°C mit einer Dauer von mindestens
3 Minuten auslaufen. Die Arbeitssicherheit ist zu beachten!
Die Thermische Desinfektion ist im DVGW Arbeitsblatt W 552
detailliert beschrieben.
Je nach beschlossenem Sanierungskonzept ist eine Mischung
bzw. Bündelung der vorgestellten Maßnahmen sinnvoll. Wichtig
in diesem Zusammenhang ist eine lückenlose Dokumentation
der betroffenen Trinkwasseranlage im Vorfeld der Sanierung.
Ist dies nicht der Fall, sind mehr oder weniger erfolglose Sanie-
rungsversuche wahrscheinlich.
Tel. +49 5936 12-0 | info@wavin.de

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