8. Abschließen der Installation
Dichtheits- und Druckprüfungen, Spülung
Spülen von Wavin Tigris K5/M5, Tigris K1/M1 und
smartFIX Trinkwasserleitungen
Das Spülen von Trinkwasserleitungen wird in DIN EN 806 Teil 4
und in der VDI 6023 eingehend beschrieben.
Diese Behandlung des Rohrnetzes sichert die Qualität des
Trinkwassers. Eine Nichtnutzung von mehr als 72 Stunden
(3 Tage) ist nach VDI 6023 eine Betriebsunterbrechung. Kann
dann eine Trinkwasserbeschaffenheit nach Trinkwasserverord-
nung nachgewiesen werden, besteht die Möglichkeit, dass die
Frist auf maximal 7 Tage verlängert wird. Stellt man allerdings
fest, dass sich die Trinkwasserbeschaffenheit entgegen der
Trinkwasser verordnung verändert hat, müssen Maßnahmen
erfolgen.
Die definierten Maßnahmen in Abhängigkeit der Dauer
der Betriebsunterbrechung:
Dauer der Nichtnutzung der
Trinkwasser-Installation
3 Tage
4 Wochen
Einfamilienhaus: Schließen
der Absperrarmatur hinter der
Wasserzähleranlage.
Mehrfamilienhaus: Schließen
der Stockwerksarmatur.
6 Monate
Einfamilienhaus: Schließen der
Absperrarmaturen hinter der
Wasserzähleranlage.
Mehrfamilienhaus: Schließen
der Stockwerksarmaturen.
Dauerhafte Nichtnutzung
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Tigris Technisches Handbuch
Wiederinbetriebnahme
Öffnen aller Entnahmearmaturen,
vollständigen Wasseraustausch
herstellen.
Öffnen der Absperrarmaturen und
aller Entnahmearmaturen in dem
abgestellten Bereich, vollständigen
Wasseraustausch herstellen.
Öffnen der Absperrarmaturen und
aller Entnahmearmaturen in dem
abgestellten Bereich, vollständigen
Wasseraustausch herstellen.
Empfehlung: Wasserprobe aus
einer Entnahmestelle in dem
abgestellten Bereich entnehmen
und mikrobiologische Kontroll-
untersuchung durchführen.
Spülmaßnahmen oder Desinfek-
tionsmaßnahmen durchführen,
falls unzulässige mikrobiologische
Belastungen festgestellt werden.
Inbetriebnahme und Nutzung erst
dann, wenn einwandfreie Ergeb-
nisse vorliegen.
Abtrennen der Anschlussleitungen
an den Versorgungsleitungen.
Wiederinbetriebnahme nur durch
Vertragsinstallationsunternehmen.
Inbetriebnahme und Übergabe
Laut DIN EN 806 Teil 4 als auch VDI 6023 hat der Ersteller der
Anlage entsprechende Übergabe- und Abnahmeprotokolle
vorzubereiten. Es hat weiterhin eine Einweisung des Anlagen-
betreibers hinsichtlich des Betriebes der erstellten Trinkwasser-
anlage zu erfolgen. Es wird empfohlen, die erfolgte Einweisung
schriftlich bestätigen zu lassen. Je nach Anlagenumfang ist die
Übergabe einer schriftlichen Bedienungsanleitung sinnvoll.
Druckprüfung
Man unterscheidet grundsätzlich in:
Druckprüfung mit Wasser
Druckprüfung mit Druckluft oder Inertgas
Grundlage zur Durchführung einer Druckprüfung bei einer Trink-
wasserinstallation sind folgende Merkblätter:
BTGA-Regel 5.001 aus Juni 2012 oder
ZVSHK Merkblatt – Dichtheitsprüfungen von Trinkwasser-
Installationen mit Druckluft, Inertgas oder Wasser
Allgemeine Grundlagen Druckprüfung
Für die Druckprüfungen bedarf es solcher Druckmessgeräte,
die eine Ablesegenauigkeit von 0,1 bar ermöglichen. Vor der
Druckprobe wird eine abschließende optische Kontrolle der
Rohrverbindungen empfohlen. Insbesondere bei Pressverbin-
dungen ist es konstruktionsbedingt möglich, dass nicht oder
unzureichend verpresste Verbindungen dem Prüfdruck nicht
standhalten.
Zu beachten ist weiter die werkstoffbedingte Dehnung von
Kunststoffrohren, die das Prüfergebnis beeinflussen kann. Eine
weitere Beeinflussung kann sich durch die Temperaturdiffe-
renz zwischen Verbundrohr und dem zur Prüfung verwendeten
Wasser ergeben, da Kunststoffrohre im Vergleich zu Rohren
aus Metall einen höheren Wärmeausdehnungskoeffizienten
aufweisen. Eine Temperaturänderung von 10 K bewirkt eine
Druckänderung von ca. 0,5 bar – 1 bar. Aus diesem Grund ist
auf gleichbleibende Temperatur des Prüfwassers zu achten.
Tel. +49 5936 12-0 | info@wavin.de