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Interacoustics OtoRead Bedienungsanleitung Seite 70

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OtoRead™ Bedienungsanleitung – DE
Seite 64
Anhang B: Testsequenz
Pass/Refer-Kriterien für DPOAE
Der Befund, dass ein DPOAE vorhanden ist, beruht auf der Entdeckung eines Signals, dessen Pegel
signifikant über dem Hintergrundrauschpegel liegt. Dies setzt einen statistischen Befund voraus, da
erwartet werden kann, dass der Zufallsrauschpegel im DPOAE-Filterkanal in etwa der Hälfte der Zeit über
dem Mittelwert des Zufallsrauschpegels in den vier angrenzenden Filterkanälen – die als Referenz für
den Vergleich dienen – liegt.
Erweiterte Messungen der Geräuschverteilung sowohl im DPOAE-Filterkanal „DP-Pegel" als auch im
RMS-Mittel der 4 benachbarten Kanäle „N-Pegel" weisen darauf hin, dass das Signal-Rausch-Verhältnis
(d. h. die Differenz zwischen DP und N) eine Standardabweichung von 5,5 dB aufweist. Wie in der
Abbildung unten dargestellt, ergibt sich daraus eine Wahrscheinlichkeit von 10 %, lediglich aus der
Schwankung der Rauschpegel in den zwei Filtersets einen SNR von 7 dB zu erhalten.
Wird ein SNR von 6 dB in drei von vier Frequenzen gefordert, sinkt die Wahrscheinlichkeit eines PASS-
Ergebnisses für ein Ohr mit signifikantem Hörverlust auf 1 % oder weniger.
Aufgrund der Binomialverteilung müssten zwei von drei Frequenzen bei >8,4 dB bzw. drei von sechs
Frequenzen bei >7 dB ebenfalls eine Wahrscheinlichkeit von weniger als 1 % gewährleisten, dass ein
Säugling mit mittel- bis hochgradiger Schwerhörigkeit ein PASS-Ergebnis erzielt.
Vorläufige Studien mit OtoRead
TM
an Kleinkindern zeigen, dass die vom Tester angewandte Technik der
wichtigste Faktor in der PASS-Quote bei normal hörenden Kindern ist. Einige Tester führen die
Messungen nach einer Praxis von nur wenigen Tagen durch und erzielen dabei PASS-Quoten, die
vergleichbar mit denjenigen bei Einsatz anderer DPOAE-Ausrüstung ist, die sie bereits seit Monaten
verwenden; andere Tester brauchen mehr Zeit.
Vereinzelte Behauptungen, dass die Wahrscheinlichkeit, den Hörverlust auf einem Ohr nicht zu
entdecken, außerordentlich gering sei, scheinen jedoch allenfalls auf einer schlecht geführten Statistik zu
beruhen. Wie von Gorga (Mayo Clinic Telekonferenz, 1998) erörtert, würde die Überprüfung einer
Genauigkeit von 99,7 % das Testen Hunderttausender von Babys mit einem bestimmten System
erfordern, da ein signifikanter Hörverlust nur bei etwa 2 von 1.000 Probanden auftritt. Um den Nachweis
zu führen, dass von 1000 Babys mit Hörverlust nur 3 übersehen wurden, müssten bei 500.000 Babys
Nachsorgeuntersuchungen durchgeführt werden. Nach unserer Kenntnis hat bis heute niemand derartige
Tests durchgeführt.

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