4.5.6
Koordinatentransformation - Werkstück rechnerisch
ausrichten
Ein Werkstück kann man nur ausrichten, wenn beide Achsen gemessen
wurden. Es können nur Bohrungen, Wellen, und Ausgleichskreise zur
Ausrichtung verwendet werden.
Bei manchen Werkstücken befindet sich der Ursprung der
Werkstückkoordinaten nicht am Rande des Werkstücks, sondern in
Bohrungen oder Wellen.
Da die Koordinaten des Werkstücks nicht parallel zu den Koordinaten
das Höhenmessgeräts verlaufen, müssen diese umgerechnet werden.
Diese Umrechnung wird Koordinatentransformation oder rechnerisches
Ausrichten des Werkstücks genannt.
Bei der Koordinatentransformation dienen zwei Wellen oder Bohrungen
dazu, den Ursprung und die X-Achse der Werkstückkoordinaten
festzulegen.
Das Koordinatenkreuz des Werkstücks wird in das zuerst gewählte
Merkmal gelegt. Die X-Achse (Abszisse) geht durch die beiden
angewählten Merkmale. Die Z-Achse steht im ersten Merkmal
senkrecht auf der X-Achse. Zusätzlich kann das Koordinatensystem um
das Koordinatenkreuz gedreht werden.
Drehen des Koordinatensystems
Es gibt 3 Möglichkeiten zum Drehen des Koordinatensystems.
1.
Die Transformation wird ohne dass das Koordinatensystem
gedreht wird durchgeführt.
2.
Die Transformation erfolgt über die X- und Z- Koordinaten des 2.
Merkmals. Aus den eingegebenen Koordinatenwerten wird der
Drehwinkel errechnet. Das Koordinatensystem wird dabei so
gedreht, dass das 2. Merkmal nicht auf der X-Achse liegt, sondern
an den eingegebenen Koordinaten.
3.
Die Transformation erfolgt über den Drehwinkel. Der Drehwinkel
wird direkt eingetragen.
Positiver Drehwinkel = im Uhrzeigersinn
Negativer Drehwinkel = gegen Uhrzeigersinn
Der maximale Drehwinkel von +/- 180° darf nicht überschritten
werden.
66
Z
1
Z
3
2
1
Mahr GmbH • Digimar 817 CLM
4
1
X
X