Die Modulspannung liegt während der Anfangsdegradation möglicherweise über
dem in Datenblatt angegebenen Nennwert. Dies ist bei der Auslegung zu beachten,
da eine zu hohe DC-Spannung Schäden am Wechselrichter verursachen kann. Der
Modulstrom kann während der Anfangsdegradation ebenfalls den Stromgrenzwert
des Wechselrichters überschreiten. In diesem Fall reduziert der Wechselrichter die
Ausgangsleistung entsprechend, was einen niedrigeren Ertrag zur Folge hat. Bei der
Auslegung sind daher die Wechselrichter- und Modulspezifikationen vor und nach
der Anfangsdegradation zu berücksichtigen.
4.2.3. Blitzschutz
Der Wechselrichter verfügt über einen integrierten Überspannungsschutz auf der AC- und der PV-
Seite. Wenn das PV-System auf einem Gebäude mit vorhandenem Blitzschutzsystem installiert
wird, muss das PV-System entsprechend in dieses System eingebunden werden. Die Wechsel-
richter der TLX-Serie sind mit Blitzschutz der Klasse D (begrenzter Schutz) klassifiziert. Sie sind
zudem mit Schutzklasse I, Überspannungskategorie II gemäß EN 50178 klassifiziert. Die Wech-
selrichter verfügen nicht über geerdete Varistoren. Varistoren werden nur zwischen Phase und
Nulleiter eingesetzt. Zwar sind im Wechselrichter keine geerdeten Varistoren verbaut, die ver-
wendeten Varistoren können dennoch einen Gleichtakt-Überspannungsimpuls in erforderlicher
Höhe aufnehmen. Daher werden die Varistoren in den Produkten durch Gleichtakt-Überspan-
nungsimpulse weniger belastet und arbeiten zuverlässiger.
4.2.4. Auswahl des Aufstellungsorts
Zuverlässigkeit und Lebensdauer können verbessert werden, wenn der Wechselrichter an einem
Ort mit niedrigen Umgebungstemperaturen aufgestellt wird. Den Wechselrichter nicht in ge-
schlossenen Bereichen ohne Lüftung, bei direkter Sonneneinstrahlung oder in Bereichen aufstel-
len, die sich während des Tages stark erwärmen (Dachstuben usw.). Als Erfahrungswert verdop-
pelt sich die Fehlerrate elektronischer Bauteile, wenn sich die zulässige Betriebstemperatur um
jeweils 10 °C erhöht.
4.2.5. Kühltechnik
Leistungselektronik erzeugt Abwärme, die gesteuert und abgeleitet werden muss, um Beschädi-
gungen des Wechselrichters zu vermeiden und eine hohe Zuverlässigkeit und lange Lebensdauer
sicherzustellen. Die Temperatur im Bereich wichtiger Bauteile, wie beispielsweise der integrierten
Leistungsmodule wird zum Schutz der Elektronik vor Überhitzung kontinuierlich gemessen. Über-
steigt die Temperatur die Grenzwerte, wird die Eingangsleistung des Wechselrichters reduziert,
um die Temperatur auf einem sicheren Niveau zu halten.
Das Kühltechnikkonzept des Wechselrichters basiert auf Zwangskühlung über zwei drehzahlgere-
gelte Lüfter. Die Lüfter sind elektronisch geregelt und werden nur bei Bedarf aktiviert. Die Rück-
seite des Wechselrichters ist als Kühlkörper ausgelegt, der die von den Leistungshalbleitern in den
integrierten Leistungsmodulen erzeugte Wärme abführt. Zusätzlich erfolgt eine Zwangsumluft-
kühlung der magnetischen Bauteile.
Bei hohen Aufstellhöhen wird die Kühlleistung der Luft reduziert. Dieser Kühlleistungsverlust wird
durch die Drehzahlregelung der Lüfter kompensiert. Bei einer Aufstellhöhe über 1000 m über N.N.
sollte im Rahmen der Systemauslegung eine Reduzierung der Wechselrichterleistung in Betracht
gezogen werden, um Energieverluste zu vermeiden. Die Werte in nachstehender Tabelle können
als allgemeine Richtgrößen herangezogen werden:
Max. Wechselrichterlast 95%
Tabelle 4.7: Leistungsreduzierung bei zunehmender Aufstellhöhe
2000 m 3000 m
85%
L00410321-01
4. Anschlussbedingungen
35
4