Kapitel 22 - Kommunikation
7.3
DNP 3.0
In diesem Abschnitt wird beschrieben, wie die Norm DNP 3.0 auf das Gerät angewendet wird. Es handelt sich dabei
nicht um eine Beschreibung des Standards selbst. Für das Verständnis dieses Abschnitts wird vorausgesetzt, dass
der Leser bereits mit der Norm DNP 3.0 vertraut ist.
Die hier gegebenen Beschreibungen sind zur Begleitung des Geräteprofildokuments gedacht, das im
Menüdatenbankdokument enthalten ist. Das Protokoll DNP 3.0 wird hier nicht beschrieben. Bitte schlagen Sie in
der Dokumentation nach, die von der Benutzergruppe erhältlich ist. Im Geräteprofildokument sind alle Einzelheiten
zur Implementierung von DNP 3.0 aufgeführt. Dies ist das Dokument für die Norm DNP 3.0. In diesem Dokument ist
angegeben, welche Objekte, Variationen und Kennzeichner unterstützt werden. Darüber hinaus wird aufgeführt,
welche Daten über DNP 3.0 vom Gerät zur Verfügung gestellt werden. Das Schutzgerät fungiert als DNP 3.0-Slave
und unterstützt die Teilmengenebene 2 (siehe Norm DNP 3.0) sowie einige der Funktionen von Ebene 3.
Das Protokoll DNP 3.0 wird von der DNP-Benutzergruppe definiert und verwaltet. Weitere Informationen zu
DNP 3.0 und Protokollspezifikationen finden Sie auf der DNP-Website (www.dnp.org).
7.3.1
PHYSISCHE VERBINDUNGS- UND VERKNÜPFUNGSSCHICHT
DNP 3.0 kann zusammen mit zwei Protokollen der Bitübertragungsschicht verwendet werden: EIA(RS)485 oder
Ethernet.
Für DNP 3.0 stehen mehrere Verbindungsoptionen zur Verfügung:
rückseitiger Anschluss 1 (RP1) – für eine permanente SCADA-Verbindung über RS485
●
●
optionaler Faseranschluss (RP1 in Steckplatz A) – für eine permanente SCADA-Verbindung über LWL
Eine RJ45-Verbindung auf einer optionalen Ethernet-Karte – für eine permanente SCADA-Ethernet-
●
Verbindung
eine Faserverbindung auf einer optionalen Ethernet-Karte – für eine permanente SCADA-Ethernet-
●
Verbindung
Die Adresse und die Baudrate des Schutzgeräts können über das Menü des Bedienfelds oder die
Anwendungssoftware für Einstellungen ausgewählt werden.
Für eine serielle Schnittstelle wird folgendes Datenformat verwendet: ein Startbit, acht Datenbits, ein Stoppbit und
ein optional konfigurierbares Paritätsbit.
7.3.2
OBJEKT 1 BINÄREINGÄNGE
Objekt 1, Binäreingänge, enthält Informationen, die den Zustand der Signale im Schutzgerät beschreiben, die sich
hauptsächlich auf einen Teil des Digitaldatenbusses (DDB) beziehen. Diese enthalten im Allgemeinen den Zustand
der Ausgangskontakte und der Opto-Eingänge, der Warnsignale und der schutzrelevanten Anrege- und
Auslösesignale. Die Spalte „DDB-Nummer" im Geräteprofildokument enthält die DDB-Nummern der DNP 3.0-
Punktdaten. Diese können als Querverweis für die DDB-Definitionsliste verwendet werden. Siehe relevantes
Menüdatenbankdokument. Die Binäreingangspunkte können auch als Änderungsereignisse über Objekt 2 und
Objekt 60 bei Ereignisdaten der Klassen 1-3 gelesen werden.
7.3.3
OBJEKT 10 BINÄRAUSGÄNGE
Objekt 10, Binärausgänge, enthält Befehle, die über DNP 3.0 ausgeführt werden können. Darum akzeptieren die
Punkte Befehle des Typs „Impuls Ein" (Null, Auslösen, Schließen) und „Selbsthaltung Ein/Aus", die im Geräteprofil des
entsprechenden Menüdatenbankdokuments aufgeführt sind. Die Befehle werden jeweils ein Mal ausgeführt. Die
anderen Felder werden ignoriert („Warteschlange", „Löschen", „Auslösen/Schließen", „Innerhalb Zeit" und
„Außerhalb Zeit").
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P543i/P545i
P54x1i-TM-DE-1