Digitronic
Automationsanlagen GmbH
2.1.2. Totzeitkompensation bei Exzenterpressen bzw. Bremsfunktionen
Die Totzeitkompensation des CamCon Nockenschaltwerks arbeitet mit einer linearen Funktion. Ändert
sich die Geschwindigkeit beispielsweise um das Doppelte, so ändert sich auch die Verschiebung der
kompensierten Nocke um das Doppelte nach vorn. Will man beim Anhalten einer Exzenterpresse den
Stößel exakt im oberen Totpunkt zum Stillstand bringen, entsteht durch das Abbremsen der Presse
aus unterschiedlichen Geschwindigkeiten eine quadratische Funktion. Die Totzeitkompensation kann
darum den exakten Schaltpunkt zum Anhalten der Presse nur ungefähr finden, indem man den Verlauf
der Nockengeraden dem der Bremskurve im Arbeitsbereich der Presse angleicht.
In der Grafik rechts, stellt die mit Verlauf bezeichnete Kurve
den
Bremspunkt
des
Geschwindigkeit dar.
Zum Ermitteln der zu programmierenden Parameter gehen
sie bitte wie folgt vor:
-
Definieren Sie den Arbeitsbereich (z.B. 20-50U/min) und
bestimmen Sie zwei Meßpunkte die im Arbeitsbereich
vermittelt werden müssen (z.B. 30 und 40U/min).
-
Lassen Sie die Maschine nun mit 30 U/min arbeiten und
programmieren bzw. optimieren Sie eine Nocke ohne
Totzeitkompensation so, daß der Stößel beim Abschalten
im OT zum Stehen kommt. Den Einschaltpunkt der Nocke
notieren Sie sich (z.B. 340°).
-
Lassen Sie die Maschine nun mit 40 U/min arbeiten und
programmieren bzw. optimieren Sie eine Nocke ohne
Totzeitkompensation so, daß der Stößel beim Abschalten
im OT zum Stehen kommt. Den Einschaltpunkt der Nocke
notieren Sie sich erneut (z.B. 332°).
-
Berechnen
Sie
Geschwindigkeitsdifferenz die Totzeit nach folgender
Formel:
Totzeit ( in Sek. ) =
-
Die ermittelte Totzeit wird nun in das Nockenschaltwerk eingegeben.
-
Da sich nun durch die eingegebene Totzeitkompensation der Abschaltpunkt verschiebt, muß die
zuvor programmierte Nocke verändert werden. Zur Ermittlung der exakten Einschaltposition muß
nun zum ersten gemessenen Einschaltpunkt (1. Meßpunkt hier 340°) die Differenz zur
Geschwindigkeit 0 U/Min (hier 30U/min). hinzu addiert werden. Die Differenz wird mit folgender
Formel errechnet:
Totzeit ( in Sek. ) * ∆ Geschwindigkeit (in Umd./Min.) * 360 (Grad/Umd.)
∆ Weg (in Grad) =
-
Der Einschaltpunkt der Nocke wird nun von 340 Grad um rund 24 Grad auf 364 Grad verschoben.
Als Ergebnis haben Sie nun eine Nocke mit einem Einschaltpunkt von 4 Grad und einer
Totzeitkompensation von 0.133Sek errechnet. Diese wird als Abschaltnocke der Presse in das
Nockenschaltwerk eingegeben.
Hinweis: Reicht die Genauigkeit beim Abschalten mit einer Nocke nicht mehr aus, so kann man zwei
oder mehrere Ausgänge parallel schalten und gleicht deren Nocken dem gewünschten
Arbeitsbereich an. Zur Errechnung von zwei Abschaltnocken teilen Sie den Arbeitsbereich
in 5 Teile mit 4 Meßpunkten auf und errechnen nun den Totzeit - und den Nockenwert mit
der gleichen Formel wie oben beschrieben. Zur Errechnung der 1.Nocke verwenden Sie
den Meßpunkt 1 + 2 und zur Errechnung der 2.Nocke verwenden Sie den Meßpunkt 3 + 4.
Durch diese Angleichung der linearen Nockenfunktion an die Bremsfunktion ist es nun möglich den
Stößel über den gesamten Arbeitsbereich der Presse im OT abzuschalten.
Ausgabe: Jun. 02
Stößel
in
Abhängigkeit
nun
anhand
der
∆ Weg (in Grad) * 60 (Sek./Min.)
∆ Geschwindigkeit (in Umd./Min.) * 360 (Grad/Umd.)
60 (Sek./Min.)
Digitales Nockenschaltwerk
zur
Weg
-
und
CamCon DC115
U/min
Verlauf
Nocke 1
340-332 * 60
=
40-30 * 360 = 0.133 Sek.
0.133 * 30 * 360
=
60
Nocke 2
= 23.94°
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