Betrieb
Praktische
Anwendungs-
hinweise
Die unten aufgeführten praktischen Anwenderhinweise können nur einen Über-blick
für die Anwendung von REHM WIG-Schweißanlagen darstellen. Bei Fragen zu
speziellen Schweißaufgaben, Materialien, Schutzgasen oder Schweißvor-richtungen
wird auf themenbezogene Fachliteratur oder Fachempfehlungen von Herstellern
verwiesen.
Beim WIG-Schweißen unterscheidet man zwischen Werkstoffen, die unter
Gleichstrom und solchen die unter Wechselstrom verschweißt werden können. Mit
Gleichstrom lassen sich neben unlegiertem, legiertem und hochlegiertem Stahl
ebenso Kupfer, Nickel, Titan und ihre Legierungen schweißen. Mit Wechselstrom
werden in der Regel Aluminium und seine Legierungen verschweißt.
Zum WIG-Schweißen werden verschiedene Wolfram-Elektroden angeboten und
verwendet. Der Unterschied besteht im Anteil und der Art von Dotierungselementen
in Wolframelektroden. Die Zusammensetzungen sind in der DIN EN ISO 6848 (früher
EN 26848) aufgeführt und bestehen in der Regel aus Thoriumoxid, Ceroxid,
Zirkonoxid oder Lanthanoxid. Vorteile von oxidhaltigen Wolfram-Elektroden sind:
• bessere Zündeigenschaften
• stabilerer Lichtbogen
• höher Strombelastbarkeit
• längere Standzeit
REHM liefert seine Brenner standardmäßig mit Wolfram-Elektroden WC 20 (grau)
aus. Die meist verwendeten Elektrodendurchmesser und ihre Belastbarkeit finden
sich in der einschlägigen Fachliteratur. Bedenken Sie bitte, dass die dort
angegebenen Werte zumeist mit Maschinen gefunden wurden, welche bei weitem
nicht den Balancebereich der REHM WIG-Geräte aufweisen. Als Richtlinie gilt, dass
bei einer gegebenen Elektrode dann der Strom zu hoch ist, wenn sie abtropft oder
eine Besenstruktur bekommt. Sie haben dann die Wahl zwischen geringerem Strom
oder bei Wechselbetrieb größerem Minusanteil bei der Balanceeinstellung.
Beim Schweißen mit Gleichstrom wird die Elektrode spitz angeschliffen.
Mit den REHM WIG-Schweißanlagen kann auch im Wechselstrombereich bei
Balanceeinstellungen im Minusbereich mit spitzer Elektrode gearbeitet werden. Das
hat den Vorteil, dass der Lichtbogen noch konzentrierter und effektiver wird. In den
meisten Fällen erhöht sich dadurch die Schweißgeschwindigkeit.
Beachten Sie beim Schleifen der Elektrode, dass die Schleifrichtung in Längsrichtung
der Elektrode erfolgt. Verwenden Sie hierfür zur Gefahrenvermeidung geeignete
Schleifgeräte und Absaugungen.
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