POTENZIELL GEFÄHRLICHE METALLPULVER
Die Risiken beim Umgang mit Pulver können grob in zwei große Klassen eingeteilt werden: Gesundheitsgefahren und Entzündungs-
und Explosionsrisiko. Für jedes spezielle Risiko sind geeignete Vorsichtsmaßnahmen beim Umgang mit Pulver erforderlich. Darüber
hinaus stellen bestimmte Pulver in beiden Klassen ein Risiko dar.
In Bezug auf Gesundheitsrisiken verursachen folgende Metalle bekanntermaßen Gesundheitsprobleme bei längerem oder bei kurzem,
aber intensivem Kontakt:
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CoCr und andere Legierungen mit Kobalt
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Nickel & Nickel-Legierungen
Kobalt und einige andere Metalle lösen bekanntermaßen eine Vergiftung aus. Nickel gilt als allergieauslösend und führt bei häufigem
Kontakt zu Intoleranz . Andere Pulver müssen auch dann vorsichtig gehandhabt werden, wenn sie als nicht gefährlich oder nicht
gesundheitsschädlich gelten . Selbst biologisch verträgliche Pulver wie Titanlegierungen sind nach dem Einatmen oder nach Hautkontakt
schädlich und lösen Reizungen des Lungengewebes oder von Weichteilen aus . Auch wenn bei einem bestimmten Pulver bisher keine
Gesundheitsrisiken bekannt sind, besteht zudem keine Garantie, dass nicht zukünftig Risiken auftreten .
In Bezug auf Brand- und Explosionsgefahren gelten die folgenden Pulver als entzündlich:
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Titan und Titanlegierungen
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Aluminium und Aluminiumlegierungen
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Magnesium und Magnesiumlegierungen
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Reine, nicht edle Metalle
Ansammlungen eines entzündlichen Pulvers können sich bei erhöhten Temperaturen, offenen Flammen, Funken oder elektrostatischer
Entladung entzünden . Wenn das Pulver fein in der Luft verteilt ist, kann es zu Staubexplosionen kommen . Außerdem gelten feine Anteile
und Kondensate dieser Werkstoffe (wie sie im Prozessfilter zu finden sind) als extrem entflammbar.
Zusätzlich zu entzündlichen Pulvern können einige Werkstoffe mit Feuchtigkeit reagieren und dabei Hitze und/oder Wasserstoffgas
erzeugen . Zu den typischen Beispielen gehören reines Aluminium und Magnesium sowie Magnesiumlegierungen . Die Kombination
bedeutet, dass diese Pulver ein unmittelbares Brand- und Explosionsrisiko darstellen, wenn sie Feuchtigkeit ausgesetzt sind .
Der Endbenutzer muss für jeden Werkstoff in Ihrer Einrichtung das entsprechenden Sicherheitsdatenblatt überprüfen . Gehen Sie immer
davon aus, dass jeder Werkstoff eine Gesundheits- und eine Brandgefahr darstellen kann .
LAGERUNG VON REAKTIVEM METALLPULVER
Zur Lagerung von reaktivem Metallpulver in Ihren Räumen:
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Verwenden Sie geschlossene Behälter . Geschlossene Behälter verhindern zufällige Staubentwicklung und Verschmutzung .
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Verwenden Sie immer leitfähige Behälter oder solche, die mit leitfähigem Werkstoff ausgestattet sind . Behälter aus leitfähigem
Werkstoff helfen, elektrostatische Ladungen abzuleiten .
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Lagern Sie Container auf einer geerdeten leitenden Oberfläche.
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Halten Sie sie von anderen Chemikalien wie unter anderem Oxidationsmittel und Brennstoffen getrennt .
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Lagern Sie sie in einem feuergeschützten Schrank, der für die Lagerung brennbarer Werkstoffe zertifiziert ist (Klasse 4.1).
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Stellen Sie sicher, dass Sie kleine Behälter für kleine Pulvermengen haben . Keine kleinen Mengen in großen Behältern
aufbewahren .
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Im Idealfall werden große Pulvermengen in einem geeigneten separaten Gebäude fern der Produktionsumgebung gelagert .
Die Lagerung in geschlossenen Containern verhindert unbeabsichtigte Staubbildung und -verunreinigung und unterstützt damit die
Ableitung elekrostatischer Ladung .
Es wird auch empfohlen, große Mengen brennbarer Pulver in feuerhemmenden Schränken oder einem entsprechend vorgesehenem
Raum aufzubewahren . Obwohl so ein Feuerausbruch nicht verhindert wird, kann sich das Pulver nicht selbst entzünden, wenn in der
Nähe ein Feuer ausgebrochen ist . So gewinnt Ihr Personal Zeit für die Evakuierung und die Feuerwehr kann das externe Feuer löschen,
bevor der Pulverbestand Feuer fängt . Im Idealfall werden große Pulvermengen in einem geeigneten separaten Gebäude fern der
Produktionsumgebung gelagert .
Sie müssen sicherstellen, dass dort kein automatisches Sprinklersystem installiert ist, wo Aluminium, Magnesium oder
Magnesiumverbindungen gelagert werden . Diese Materialien reagieren mit Wasser und setzen Wasserstoff frei . Es besteht
Explosionsgefahr .
3D SYSTEMS, INC.
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