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Hochleistungssteuerung - Siemens SINAMICS PERFECT HARMONY GH180 Bedienhandbuch

Nxgpro-steuerung
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9.21

Hochleistungssteuerung

Anwendungen, die ein hohes Anlaufmoment oder niedrige Drehzahlen erfordern, fallen in die
Kategorie "Hochleistungssteuerung".
9.21.1
Niederdrehzahlbetrieb
Bei bestimmten Anwendungen, die einen stabilen Niederdrehzahlbetrieb (unter 1 Hz) unter
hoher Drehmomenteinwirkung erfordern, kann ein Geber für die Drehzahlrückführung
verwendet werden. Die Verwendung eines Drehgebers empfiehlt sich dort, wo die
Schlupfberechnung der Steuerung deaktiviert ist, sodass die Drehzahlrückführung des Gebers
unmittelbar als Eingang für den Drehzahlregler dient. Wird ein Geber mit dem Umrichter
verwendet, so muss als Regelungsart CLVC (bei Vektorregelung mit Asynchronmotor) oder
CSMC (bei Vektorregelung mit Synchronmotor) eingestellt werden. Aktivieren Sie die Funktion
"Drehender Motor" des Umrichters, wenn diese Regelungsart verwendet wird.
9.21.2
Hohes Anlaufmoment
Für bestimmte Anwendungen und Motoren ist ein hohes Anlaufmoment erforderlich.
Beispiele für Motoren, die ein hohes Anlaufmoment (HST) erfordern:
● Permanentmagnetmotoren (PMM) haben eine feste Flussquelle (die Magnete) und
müssen zur Kopplung mit der Flussphase in Bewegung sein.
● Synchronmotoren mit einem Gleichstromerreger (SMDC) können nicht magnetisiert
werden, bevor das Feld auf die Pole im Motor ausgerichtet ist.
Bei Anlauf eines Permanentmagnetmotors oder Synchronmotors mit einem
Gleichstromerreger aus dem Stillstand kann der Flussvektor erst bestimmt werden, wenn
eine Bewegung gegeben ist. Kurzfristig muss ein ausreichender Drehmomentstrom
eingespeist werden, um die Läuferträgheit zu überwinden und eine Bewegung zu erzeugen.
Ist eine Bewegung vorhanden, wird der Phasenregelkreis mit dem Flussvektor gekoppelt.
Synchronmotoren (SM) und Asynchronmotoren (IM) können ein hohes Anlaufmoment erfordern:
● Synchronmotoren verfügen über eine externe Flussquelle, die pulsierend gestaltet
werden kann und so eine ausreichende Rückführung zur Kopplung mit dem Flusswinkel
im Stillstand bereitstellt. Synchronmotoren haben schlechte Anlaufmomenteigenschaften.
● In Asynchronmotoren wird der Fluss durch eine Kopplung über den Luftspalt erzeugt,
sodass sie direkt gesteuert werden können.
● In der Regelungsart VHZ erfordern Synchronmotoren und Asynchronmotoren ein hohes
Anlaufmoment: wenn eine hohe Haftreibung des Motors oder der Last zu überwinden ist,
eine Last mit hoher Masseträgheit angeschlossen wird oder der Motor an lange Kabel mit
signifikanter Lastimpedanz angeschlossen ist.
Bild 9-25
Beispielsystem für hohes Anlaufmoment
NXGpro-Steuerung
Bedienhandbuch, AJ, A5E33474566_DE
Erweiterte Betriebsfunktionen
9.21 Hochleistungssteuerung
319

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