Je nach dem welchen Hubschrauber Sie vorher geflogen haben, müssen Sie sich erst an die
neue Steuercharakteristik gewöhnen. Der Hubschrauber reagiert sehr prompt, steht aber
trotzdem sehr stabil in der Luft. Auch auf Pitchausschläge reagiert der Hubschrauber sehr
sensibel. Fliegen Sie deshalb mit kleinen Ausschlägen, bis Sie sich nach kurzer Zeit daran
gewöhnt haben.
Fliegen Sie gleich ein paar kleine Runden mit wechselnden Gasstellungen und setzen Sie den
Hubschrauber zwischendurch mal wieder ab. Prinzipiell braucht der Motor keine lange
Einlaufphase. Nach zwei Tankfüllungen kann man ihn schon stärker belasten. Sie werden
feststellen, daß der Motor mit jeder zusätzlicher Tankfüllung immer höher dreht. Man merkt von
Flug zu Flug wie die Leistung steigt. Im Bereich zwischen 1400 und 1600 Umdrehungen macht
der Motor manchmal am Anfang etwas merkwürdige metallische Geräusche und läuft auch
nicht sehr ruhig. Das Laufverhalten verbessert sich aber mit der Zeit, wenn die Kompression
etwas nachlässt. Sollte das Laufverhalten Ihres Motors extrem schlecht sein, empfehle ich noch
eine zweite 0,2 mm dicke Zylinderkopfdichtung unter den Zylinderkopf zu legen. Mit
verschiedenen Kerzen kann man auch noch experimentieren. Mit der ENYA 4 Kerze läuft der
Motor ganz gut. Montieren Sie nun auch die Haube, um den Hubschrauber etwas flotter zu
bewegen. Da der Hubschrauber sehr schnell wird und in kurzer Zeit große Strecken zurücklegt,
ist es sinnvoll, sich erst langsam an die Grenzen heranzutasten. Durch die schlanke Silouette ist
die Erkennbarkeit in größerer Entfernung nicht so gut, so dass es bei zusätzlich ungünstigen
Lichtverhältnissen zu Orientierungsverlust kommen kann. Gewöhnen Sie sich also langsam an
das Flugbild. Obwohl ich Brillenträger bin und meine Augen auch nicht besonders gut sehen,
fliege ich das Modell sehr weit weg. Durch die Erfahrung und das Wissen um die gesteuerte
Fluglage, kann ich diesen Nachteil kompensieren. Kritisch wird es nur dann, wenn der
Hubschrauber weit weg ungewollte Manöver fliegt und man deshalb die Orientierung verliert
.
Falls Sie auch nach einer längeren Eingewöhnungsphase noch Sichtprobleme haben, können
Sie sich helfen, indem Sie die Kufenplatten und Kufen, sowie die Leitwerke z.B. in einem grellen
Gelb lackieren.
Fliegen Sie mit den sehr niedriegen Drehzahlen (<1300 U/min) erst, wenn der Motor etwas
eingelaufen ist (ca. nach 6-8 Tankfüllungen). Sie werden feststellen, dass sich der
Hubschrauber trotz der niedrigen Drehzahlen immer noch sehr agil fliegen lässt und der Motor
auch weiterhin die 11° Pitch durchzieht, obwohl der Vergaser dann bei Vollgas nur ca. 40%
geöffnet ist. Insgesamt ist das Flugverhalten natürlich schon etwas anders. Da der NT aufgrund
seines niedrigen cw-Wertes auch hier sehr schnell wird, muß man dabei etwas mehr mit dem
Nickknüppel korrigieren als bei hohen Drehzahlen. Nach kurzer Zeit gewöhnt man sich jedoch
daran und bekommt immer mehr Spaß an der extrem leisen Fliegerei. Finden Sie eine
Drehzahl, bei der der Motor optimal ruhig läuft. Ich habe festgestellt, dass oft ein Unterschied
von nur 50 U/min am Rotorkopf schon ein völlig anderes Laufverhalten des Motors nach sich
zieht. Trimmen Sie sich Ihre Gaskurve dementsprechend hin. Alleine durch die angenehme
Akkustik sind selbst anspruchsvolle Flugfiguren weniger nervenaufreibend. Man hält viel länger
durch und schont auch die Nerven der Zuschauer. Auch die Tankfüllung reicht dann für Flüge
von über 20 Minuten Länge. Allerdings sollten Sie zumindestens in der ersten Zeit, bis Sie ein
Gefühl
für
die
mögliche
Flugdauer
bei
unterschiedlichen
Drehzahlen
bekommen
sicherheitshalber schon nach 15 Minuten landen, da der Tank im Fluge nicht sichtbar ist.
Vermeiden Sie es mit zu hohen Drehzahlen vor sich zu schweben. Wegen dem geringen
Gewicht und dem etwas rauh laufenden Motor wird der Hubschrauber dadurch etwas unruhig.
Reduzieren Sie die Drehzahl beim Schweben auf maximal 1600 U/min am Kopf. Beim
Rundfliegen kann die Drehzahl wieder erhöht werden, da sich der Heli durch die zunehmende
Anströmung beruhigt. Es dauert eine Weile, bis man sich an den neuen Sound gewöhnt. Ich
beobachte häufig, dass einige Piloten den NT am Anfang mit viel zu hohen Drehzahlen fliegen,
weil sie noch die Akustik eines kreischenden 10ccm Motors gewohnt sind. Durch das geringe
Fluggewicht und den Drehmomentstarken Motor ist dies absolut nicht nötig um kraftvoll zu
fliegen. Die hohen Drehzahlen sollte man wirklich nur für das Speedfliegen (für das
Herumbrettern ☺) oder den großräumigen Kunstflug benutzen. Programmieren Sie eine
Verzögerungszeit auf die Gasfunktion beim Umschalten auf andere Flugzustände um ein
weiches Hochfahren zu ermöglichen, sonst brennt Ihnen durch das hohe Drehmoment des
Motors sehr schnell die Kupplung durch. Achtung! Kontrollieren Sie nach dem Betrieb die
Riemenspannung des Hauptzahnriemens. Bei starken Temperaturdifferenzen kann es
vorkommen, das sich die große Zahnriemenscheibe so stark ausdeht oder zusammenzieht,
dass die Riemenspannung zu hoch oder zu niedrig ist. Gegebenenfalls muß die
Riemenspannung dann so eingestellt werden, dass sie für den Flugbetrieb passt.
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