IMPAC-Pyrometer IP 140-LO
9
Parameterbeschreibung / Einstellungen
9.1
Emissionsgrad
Unter dem Emissionsgrad ε versteht man das Verhältnis der abgestrahlten Leis-
tung eines beliebigen Objekts zur abgestrahlten Leistung eines „Schwarzen Strah-
lers" gleicher Temperatur (ein „Schwarzer Strahler" ist ein Körper, der alle einfal-
lenden Strahlen absorbiert mit einem Emissionsgrad von 100%). Der Emissions-
grad ist materialabhängig und liegt zwischen 0% und 100% (Einstellmöglichkeiten
am Pyrometer: 10 ... 100%, der eingestellte Wert wird auf dem Display angezeigt).
Zusätzlich ist der Emissionsgrad von der Oberflächenbeschaffenheit des Materi-
als, dem Spektralbereich des Pyrometers und der Messtemperatur abhängig. Der
Emissionsgrad muss am Pyrometer entsprechend eingestellt werden. Typische Emissionsgrade für die
Spektralbereiche der Geräte liefert folgende Tabelle. Die angegebenen Toleranzen bei den einzelnen Mate-
rialien sind hauptsächlich von der Oberflächenbeschaffenheit abhängig. Raue Oberflächen haben höhere
Emissionsgrade.
Messobjekt
„Schwarzer Strahler"
Aluminium, stranggepresst
Messing
Messing oxidiert
Kupfer
Kupfer oxidiert
Inconel
Inconel oxidiert
Eisen verzundert
Stahl-Walzhaut
9.2
Umgebungstemperaturkompensation (ta)
Die Umgebungstemperaturkompensation muss beim IP 140-LO immer auf „auto" ste-
hen, da sie nur bei niedrigen Messtemperaturen (unter 100°C) benutzt werden kann. Im
„auto"-Modus geht das Pyrometer davon aus, dass die das Pyrometer umgebende Luft
die gleiche Temperatur wie die Umgebung des Messobjekts hat. Befindet sich das
Messobjekt jedoch in einem Bereich mit höherer Wandtemperatur (z.B. in einem Ofen),
kann das Messergebnis verfälscht werden (zu hohe Temperaturanzeige). Zur Kompensation dieses Einflus-
ses kann mit Hilfe dieser Funktion die Umgebungstemperatur (innerhalb des Pyrometermessbereichs) des
Messobjektes eingegeben werden.
Es ist allerdings zu bedenken, dass diese Methode nur dann zum korrekten Messwert führt,
wenn dieser Umgebungstemperatureinfluss am Messobjekt immer konstant ist und der Emissi-
onsgrad gut bekannt ist.
9.3
Erfassungszeit (t90)
Die Erfassungszeit ist die Zeitspanne, in der die Messtemperatur bei sprunghafter
Änderung mindestens im Messfeld anstehen muss, damit der Ausgangswert des Pyro-
meters einen vorgegebenen Messwert erreicht. Die Zeiten beziehen sich dabei auf 90%
des gemessenen Temperatursprungs. Bei „min" arbeitet das Gerät mit seiner Eigenzeit-
konstanten.
Die dynamische Anpassung bei niedrigen Signalpegeln sorgt für eine automatische
Verlängerung der Erfassungszeit am Messbereichsanfang, auch wenn t
ist. Die folgende Tabelle zeigt die Abhängigkeit der Erfassungszeit von der Messtemperatur.
Umschaltpunkte bei steigender Temperatur:
ε
(Emi)
Emissionsgrad [%]
(bei 2,4 µm)
100
13
18
65 ... 70
5
70 ... 80
30
85
85 ... 90
80 ... 88
Messobjekt
Flüssigstahl
Nickel
Titan blank
Titan oxidiert
Molybdän
Molybdän oxidiert
Ruß
Graphit
Porzellan, glasiert
Porzellan, rau
auf einen kleineren Wert gestellt
90
Anzeige
des einge-
stellten
Emissions-
grades
Emissionsgrad [%]
(bei 2,4 µm)
20 ... 30
15 ... 20
50
75 ... 80
10
75 ... 80
95
80 ... 90
60
80 ... 90
Einstellungen:
auto
00°C (32°F)
. .
.
53°C (127°F)
Einstellungen:
min
0,01 s
0,05 s
. .
.
10,00 s
43