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Bestimmung Der Zellkonzentration; Hlm - Abbott i-STAT 1 Systemhandbuch

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BESTIMMUNG DER ZELLKONZENTRATION

Hämatokrit

HLM

Rev. Date: 17-FEB-2023
Es ist bekannt, dass die Resultate direkter Messverfahren bei Elektrolytflüssigkeiten
bis zu 7% höher sind als die Resultate indirekter Messverfahren. Grund hierfür sind
die bei indirekten Messungen nicht berücksichtigten Protein- und Lipidmengen
im Blutplasma. Meist liegt der Unterschied aber unter 7%, weil ein Teil der zu
messenden Blutbestandteile an Proteine und andere Ionen gebunden ist und
daher mit direkten Methoden nicht nachgewiesen werden kann. Diese Diskrepanz
wird je Blutbestandteil charakterisiert. Das Ergebnis der direkten Messung wird
dann so angepasst, dass die Normalbereiche mit indirekten Bezugsmethoden bei
normalen Gesamt-Protein- und -Lipidmengen übereinstimmen.
In Vollblut ist das Plasma leitfähig, jedoch nicht die Zellbestandteile (Erythrozyten,
Leukozyten und Thrombozyten). Bei einer Probe mit einer bestimmten
Elektrolytenkonzentration sinkt demzufolge die Leitfähigkeit der Probe mit
zunehmender Zellenzahl pro Volumeneinheit Plasma. Für die Berechnung der
gesamten Zellkonzentration im Vollblut werden herangezogen:
1) die bekannte Elektrolytkonzentration der Kalibrierlösung
2) die gemessene Elektrolytkonzentration der Probe
3) die gemessene Leitfähigkeit der Kalibrierlösung
4) die gemessene Leitfähigkeit der Probe
Diese Mengen werden durch eine Kombination potentiometrischer und
amperometrischer Sensoren ermittelt.
Durch die direkte Messung des Hämatokrits mit Hilfe eines konduktometrischen
Verfahrens erhält man ein Messergebnis, das Rückschlüsse auf die nicht
berücksichtigte nicht-leitende Volumenfraktion der Blutprobe zulässt.
Hauptbestandteil der nicht-leitenden Volumenfraktion sind die Erythrozyten.
Proteine, Lipide und Leukozyten sind aber ebenfalls beteiligt. Bei abnorm hohen
Werten für diese Blutbestandteile ist daher mit einem erhöhten Hämatokrit zu
rechnen. Umgekehrt ist ein zu niedriger Hämatokrit zu erwarten, wenn diese
Blutbestandteile in abnorm geringen Mengen vorliegen, z.B. bei Patientinnen und
Patienten, die an eine Herz-Lungen-Maschine angeschlossen sind.
Ein osmotisches Ungleichgewicht verursacht wegen der Unterschiede im mittleren
Zellvolumen eine Diskrepanz zwischen direkten (konduktometrisch) und indirekten
Messverfahren (Coulter).
Bei jedem Einsatz einer Kartusche mit einem Hämatokrit-Sensor hat man
als Anwender die Möglichkeit, nicht nur den Probentyp, sondern auch den
HLM-Korrekturalgorithmus für Proben mit abnorm geringen Proteinmengen
auszuwählen. Die Option „HLM" ist speziell für Proben konzipiert, die Patientinnen
und Patienten mit Herz-Lungen-Bypass entnommen werden. Die Funktion kann
sich jedoch auch bei anderen Patientenpopulationen mit Proteinniveaus, die weit
unter denen der normalen Erwachsenenpopulation liegen, als nützlich erweisen.
Beim HLM-Algorithmus wird der Gesamt-Proteingehalt ermittelt, indem davon
ausgegangen wird, dass die Spüllösung der Herz-Lungen-Maschine den Hämatokrit
und das Gesamtprotein in gleichem Maße verdünnt. Wenn man von einem
Hämatokrit von 43% HK und einem Gesamtprotein von 7,0 g/dl (beides vor der
Herz-Lungen-Maschine) ausgeht, zeigt die sich ergebende Kurve das ermittelte
Gesamtprotein und die Ergebniskorrektur.
Art.: 714382-02F
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