11 Anhang
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11.4 Arbeitsweise und Systemaufbau
11.4.1 Funktionsweise (Messprinzip)
Der Levelflex ist ein "nach unten schauendes" Messsystem, das nach der Laufzeitme-
thode (ToF = Time of Flight) arbeitet. Es wird die Distanz vom Referenzpunkt (Prozess-
anschluss des Messgerätes s. Seite 12) bis zur Produktoberfläche gemessen. Hochfre-
quenzimpulse werden auf eine Sonde eingekoppelt und entlang der Sonde geführt. Die
Impulse werden von der Produktoberfläche reflektiert, von der Auswerteelektronik
empfangen und in die Füllstandinformation umgesetzt. Diese Methode ist auch als TDR
(Time Domain Reflectometry) bekannt.
Sondenlänge LN
Eingang
Die reflektierten Impulse werden von der Sonde zur Elektronik übertragen. Dort wertet
ein Mikroprozessor die Signale aus und identifiziert das Füllstandecho, welches durch
die Reflexion der Hochfrequenzimpulse an der Produktoberfläche verursacht wurde.
Der eindeutigen Signalfindung kommen dabei die langjährigen Erfahrungen mit Puls-
laufzeitverfahren zugute, die in die Entwicklung der PulseMaster® Software eingeflos-
sen sind.
Die Entfernung D zur Füllgutoberfläche ist proportional zur Laufzeit des Impulses t:
D = c · t/2,
wobei c die Lichtgeschwindigkeit ist.
Da die Leerdistanz E dem System bekannt ist, wird der Füllstand L berechnet zu:
L = E – D
Referenzpunkt für "E" siehe obige Abbildung, Details s. Seite 47.
Der Levelflex besitzt Funktionen zur Störechoausblendung, die vom Benutzer aktiviert
werden können. Sie gewährleisten, dass Störechos von z. B. Einbauten und Streben
nicht als Füllstandecho interpretiert werden.
Levelflex M FMP 40 mit HART/4...20 mA
Flansch:
Referenzpunkt
der Messung
D
F
L
20 mA
100%
E
4 mA
0%
Endress+Hauser