5 Geräte- und Systembeschreibung
Scheinleistung
Scheinleistung ist die Gesamtleistung, bestehend aus
Wirk- und Blindleistung. Die Berechung der elek-
trischen Leistungen erfolgt durch die geometrische
Addierung mit den Winkelfunktionen (cos
tan
).
M
Verschiebungsfaktor cos
Die Größe der Wirk- Blind- und Scheinleistung lässt mit
dem Verschiebungsfaktor cos
der Faktor cos
ist, desto kleiner ist die Wirkleistung
M
und desto größer ist die Blindleistung.
Hinweis: Ab einer Anlagengröße von 3,68 kVA muss
der Anlagenbetreiber Blindleistung bereitstellen. Die
Verschiebungsfaktoren cos
rierungssoftware PARAKO von KOSTAL eingestellt und
dadurch die Größe der Blindleistung festgelegt.
Die Software erhalten Sie vom KOSTAL-Support.
VDE-Anwendungsregel (VDE-AR-N 4105) und EEG
2012
Seit 01.01.2012 gelten in Deutschland neue Anwen-
dungsregeln für PV-Anlagen. Massgebend sind die
VDE-Anwendungsregel (VDE-AR-N 4105) und das
Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Die convert-
Wechselrichter erfüllen die aktuell geforderten Normen
und Richtlinien.
Hinweis: Sollte die PV-Anlage das EEG 2012 nicht
erfüllen, kann der Netzbetreiber die Einspeisevergütung
reduzieren oder ganz streichen.
Bei der Umsetzung der neuen Anwendungsregel sind
folgende Punkte relevant:
— Frequenzabhängige Wirkleistungsteuerung
— Wirkleistungsteuerung mit einem Rundsteuersignal-
empfänger
— Feste Begrenzung der Einspeiseleistung auf 70%
der PV-Leistung
— Bereitstellung von Blindleistung
— Schieflastregelung
Frequenzabhängige Wirkleistungsteuerung
Bisher sollten Wechselrichter beim Überschreiten der
oberen Frequenzgrenze von 50,2 Hz sofort vom Netz
getrennt werden. Durch abruptes Abschalten von groß-
en Erzeugungsanlagen kann die Netzstabilität negativ
beeinflusst werden. Daher wird die Lösung der Wirk-
leistungsreduzierung bei Überfrequenz gefordert.
Das heißt dass Wechselrichter beim Überschreiten der
50,2 Hz nicht vom Netz getrennt werden müssen, son-
dern die Wirkleistung reduziert wird. Diese Wirkleistung
wird dann pro Hz um 40% reduziert. Erreicht die Fre-
quenz 51,5 Hz muss sich der Wechselrichter sofort
vom Netz trennen.
12
, sin
und
M
M
M
festlegen. Je kleiner
M
werden mit der Paramet-
M
Montage und Bedienungsanleitung Solar-Wechselrichter convert
Wirkleistungsteuerung mit einem Rundsteuersig-
nalempfänger
Die Wirkleistung des convert-Wechselrichters kann
direkt vom Energieversorgungsunternehmen (EVU)
über einen Rundsteuer-Signal-Empfänger gesteuert
werden. Mit dieser Technik kann lässt sich die erzeugte
Leistung in vier Stufen regeln (siehe Abb.7).
100 %
30 %
0 %
Abbildung 7: Wirkleistungsteuerung mit einem Rund-
steuersignalempfänger
Hinweis: Bei allen convert-Wechselrichtern kann der
Rundsteuer-Signal-Empfänger direkt ohne zusätzliches
Gerät angeschlossen werden (siehe Abschnitt "Rund-
steuerempfänger zur Wirkleistungssteuerung anschlie-
ßen" auf Seite 39). Die Regelung wird im Webserver
des Wechselrichters aktiviert (Option „Funktion analoge
Eingänge: Wirkleistungsteuerung").
Feste Begrenzung der Einspeiseleistung auf 70%
der PV-Leistung
Sollte die Wirkleistungsteuerung mit einem Rundsteu-
ersignalempfänger nicht realisierbar sein, dann ist laut
Erneuerbare-Energien-Gesetz 2012 (EEG 2012) die
Einspeiseleistung generell auf 70% der PV-Leistung zu
reduzieren.
Die Reduzierung wird mit der Parametrierungssoftware
PARAKO vorgenommen.
Bereitstellung von Blindleistung
Ab einer Anlagenscheinleistung von 3,68 kVA muss
dem Energieversorger ein Teil der erzeugten Leistung
als Blindleistung abgeben werden.
Mit der Parametrierungssoftware PARAKO kann die
Blindleistung wie folgt vorgegeben werden:
cos
M
Ein Wert für cos
Es wird eine Wirkleistungskennlinie vorgegeben
cos
M
(P)
Q
Es wird ein fester Wert für die Bindleistung (Q)
vorgeben
Tabelle 1: Blindleistungssteuerung mit PARAKO
EVU
60 %
M
wird vorgegeben