M0068760-06
Empfehlung für Biodiesel und
Verwendung von B20
Biodiesel ist ein Kraftstoff, der als Monoalkyl-
Fettsäureester definiert werden kann. Biodiesel ist
ein Kraftstoff, der aus vielen verschiedenen
Rohstoffen gewonnen werden kann. Der in Europa
gebräuchlichste Biodiesel ist Rapsmethylester
(RME). Dieser Biodiesel ist ein Rapsöl-Derivat.
Dahingegen ist in den USA Sojamethylester (SME)
der gebräuchlichste Biodiesel. Dieser Biodiesel ist
ein Sojaöl-Derivat. Sojaöl oder Rapsöl sind die
wichtigsten Rohstoffe. Diese Kraftstoffe werden unter
dem Begriff Fettsäure-Methylester (FAME)
zusammengefasst.
Kaltgepresste Pflanzenöle sind als Kraftstoffe in
beliebiger Konzentration in Dieselmotoren NICHT
zulässig. Ohne Veresterung verfestigen sich diese
Kraftstoffe im Kurbelgehäuse und Kraftstofftank.
Diese Kraftstoffe sind unter Umständen mit vielen
Elastomeren, die in heutzutage hergestellten
Motoren verwendet werden, nicht kompatibel. In
ihrem ursprünglichen Zustand eignen sich diese Öle
nicht als Kraftstoffe in Dieselmotoren. Zu den
alternativen Grundstoffen für Biodiesel sind tierische
Fette, Abfall-Küchenöle und verschiedene andere
Rohstoffe zu rechnen. Damit es als Kraftstoff
verwendet werden kann, muss ein als Kraftstoff
zulässiges Öl verestert sein.
Kraftstoff, der zu 100 % aus FAME gewonnen wurde,
wird in der Regel als B100-Biodiesel oder als
sauberer Biodiesel bezeichnet.
Biodiesel kann mit Destillatdieselkraftstoff gemischt
werden. Diese Mischung kann als Kraftstoff
verwendet werden. Die in Europa gebräuchlichsten
Biodiesel-Mischungen sind B5, die aus 5 Prozent
Biodiesel und 95 Prozent Destillatdieselkraftstoff
besteht, und B20, die aus 20 Prozent Biodiesel und
80 Prozent Destillatdieselkraftstoff besteht.
Note: Bei den Prozentwerten handelt es sich um
volumenbezogene Angaben.
Die US- Spezifikation für Destillatdieselkraftstoff
"ASTM D975-09a" schließt Biodiesel bis B5 (5
Prozent) ein.
Die EU-Spezifikation für Destillatdieselkraftstoff
EN590:2010 schließt Biodiesel bis B7 (7 Prozent)
ein.
Note: Von Perkins hergestellte Motoren werden
unter Verwendung der von der US-amerikanischen
Umweltschutzbehörde und der EU vorgeschriebenen
Zertifizierungskraftstoffe zertifiziert. Bei Verwendung
anderer Kraftstoffe erteilt Perkins keine Zertifizierung
für die betreffenden Motoren. Es liegt im
Verantwortungsbereich des Motornutzers, den
richtigen Kraftstoff zu verwenden, der vom Hersteller
empfohlen und von der EPA bzw. anderen
Aufsichtsbehörden zugelassen wird.
Allgemeine Kraftstoffinformationen
Spezifikationsanforderungen
Der saubere Biodiesel muss der Norm "EN14214
oder ASTM D6751" (in den USA) entsprechen. Der
Biodiesel darf nur mit bis zu 20 Volumenprozent mit
zulässigem Mineraldieselkraftstoff vermischt werden.
Dieser Mineraldieselkraftstoff muss den
Anforderungen in der neuesten Ausgabe der Norm
"EN590 oder ASTM D975 S15" entsprechen.
In Europa müssen Dieselmischungen bis B20 die in
der neuesten Ausgabe der B20-Spezifikation "EN
16709" aufgeführten Anforderungen erfüllen.
In den USA müssen Biodieselmischungen von B6 bis
B20 den Anforderungen entsprechen, die in der
neuesten Fassung, von "ASTM D7467" aufgelistet
sind (B6 bis B20), und sie müssen eine API-
Dichtezahl von 30–45 aufweisen.
In Nordamerika müssen Biodiesel und
Biodieselmischungen von Lieferanten bzw. Händlern
bezogen werden, die gemäß BQ-9000 akkreditiert
bzw. zertifiziert sind.
In anderen Ländern dieser Welt muss Biodiesel
verwendet werden, der gemäß BQ-9000 akkreditiert
und zertifiziert ist oder der von einer vergleichbaren
offiziellen Stelle zur Bewertung der Qualität von
Biodiesel akkreditiert und zertifiziert wurde und so
vergleichbaren Standards bezüglich der
Biodieselqualität entspricht.
Motorwartungsanforderungen
Der Biodiesel besitzt aggressive Eigenschaften,
durch die sich Ablagerungen im Kraftstofftank und in
den Kraftstoffleitungen lösen können. Diese
aggressiven Eigenschaften des Biodiesels säubern
praktisch den Kraftstofftank und die
Kraftstoffleitungen. Diese Säuberung des
Kraftstoffsystems kann jedoch zu einem frühzeitigen
Verstopfen der Kraftstofffilter führen. Perkins
empfiehlt, die Kraftstofffilter nach der erstmaligen
Verwendung einer B20-Biodieselmischung nach 50
Betriebsstunden auszutauschen.
Die im Biodiesel vorhandenen Glyceride führen
ebenfalls zu einer schnelleren Verstopfung der
Kraftstofffilter. Daher sollte das regelmäßige
Serviceintervall auf 250 Betriebsstunden
herabgesetzt werden.
Bei Verwendung von Biodiesel können das Öl im
Kurbelgehäuse und die Nachbehandlungssysteme
beeinträchtigt werden. Diese Beeinträchtigung ist auf
die chemische Zusammensetzung und die
Eigenschaften des Biodieselkraftstoffs, wie Dichte
und Verdampfungsverluste, und auf eventuelle
chemische Schmutzstoffe im Kraftstoff, wie Alkali-
oder Erdalkalimetalle (Natrium, Kalium, Kalzium und
Magnesium), zurückzuführen.
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Wartung