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Hameg Oszilloskop HM507 Handbuch Seite 40

50 mhz bandbreite; abtastrate 100 ms/s real time; 3 x 2k referenz-signalspeicher; frequenzzähler bis 100 mhz inkl; rs232
Inhaltsverzeichnis

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Triggerung und Zeitablenkung
Wie im Absatz "Triggerung und Zeitablenkung" beschrieben,
löst die Triggerung den Start der Zeitablenkung aus. Der zuvor
nicht sichtbare Elektronenstrahl wird hellgetastet (sichtbar)
und von links nach rechts abgelenkt, bis die maximale
Ablenkung erfolgt ist. Danach wird der Strahl dunkelgetastet
und es erfolgt der Strahlrücklauf (zurück in die
Strahlstartposition). Nach Ablauf der Holdoff-Zeit kann dann
die Zeitablenkung erneut durch die Triggerautomatik bzw. ein
Triggersignal gestartet werden.
Da sich der Triggerpunkt immer am Strahlstart befindet, kann
eine X-Dehnung der Signaldarstellung durch eine höhere
Zeitablenkgeschwindigkeit (kleiner Zeit-Ablenkkoeffizient -
TIME/ DIV.) - nur von diesem Punkt beginnend - vorgenommen
werden. Bestimmte Signalanteile, die zuvor weiter rechts
dargestellt wurden, sind dann in vielen Fällen nicht mehr
darstellbar. Die Ablenkverzögerung löst derartige Probleme.
Mit der Ablenkverzögerung kann die Auslösung der
Zeitablenkung ab dem Triggerpunkt um eine vorwählbare Zeit
verzögert werden. Damit besteht die Möglichkeit, praktisch an
jeder Stelle einer Signalperiode mit der Zeitablenkung zu
beginnen. Der dem verzögerten Start der Zeitablenkung
folgende Zeitabschnitt läßt sich durch Erhöhung der
Ablenkgeschwindigkeit stark gedehnt darstellen (Zeit-
Ablenkkoeffizient verringern). Mit zunehmender Dehnung
verringert sich die Strahlhelligkeit. Sie kann im Bedarfsfall erhöht
werden (INTENS.-Einstellung).
Wird das dargestellte Signal in X-Richtung unruhig dargestellt
(jittern), besteht die Möglichkeit, dies durch nochmaliges
Triggern nach Ablauf der Delay-Zeit zu verhindern.
Bei der Darstellung von Videosignalen besteht die Möglichkeit,
auf Bildsynchronimpulse zu triggern (Tv-F). Nach Ablauf der vom
Benutzer eingestellten Delay-Zeit, kann anschließend auf eine
dann folgende Zeile (nach)getriggert werden (Readout: „dTr").
Damit sind z.B. Prüf- oder Datenzeilen einzeln darstellbar.
Die Handhabung der Ablenkverzögerung ist relativ einfach.
Ausgehend vom normalen Betrieb, ohne Ablenkverzögerung,
wird das zu verzögernde Signal zunächst mit 1 bis 3
Grundperioden dargestellt. Die Darstellung nur eines Teils einer
Periode begrenzt die Wahl des gedehnten Zeitabschnitts und
erschwert unter Umständen die Triggerung. Dagegen läßt sich
der Bereich von 1 bis 3 Grundperioden mit TIME / DIV. einstellen.
Hierbei sollte man die X-Dehnung x 10 abschalten und mit
kalibrierter Zeitbasis arbeiten. Die Triggerung muß für den
weiteren Verlauf auf eine gut triggernde Flanke eingestellt sein.
Die folgende Beschreibung setzt voraus, daß der Strahlstart
am linken Rasterrand erfolgt, unverzögerter Zeitbasisbetrieb
vorliegt und die X-Dehnung x10 zunächst abgeschaltet ist.
Bild 1 (FBAS-Signal)
MODE: DEL.MODE OFF
TIME / DIV. : 5ms/cm
Triggerkopplung: TvF
Triggerflanke: fallend (-)
Nach dem Umschalten von unverzögertem auf verzögerten
Zeitbasisbetrieb zeigt das Readout „sea" an und ein Teil des
Strahls ist nicht mehr sichtbar. Sofern vorher eine verlängerte
Holdoff-Zeit Einstellung vorlag, wird sie automatisch auf
Minimum gesetzt (siehe Holdoff-Zeiteinstellung).
Nun kann die Verzögerungszeit mit dem TIME / DIV.-Drehknopf
grob und dem DEL.POS.-Knopf fein eingestellt werden.
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Dabei wird der Strahlstart noch nicht verzögert, sondern die
Verzögerungszeit durch das Abschalten des Elektronenstrahls
sichtbar gemacht; d.h. die sichtbare Strahllänge wird verkürzt.
Befindet sich der DEL. POS.-Knopf am "Linksanschlag", wird
der Strahl auf den ersten zwei Zentimetern am linken Rand dunkel.
Dieser Bereich vergrößert sich um ca. 5cm, wenn der DEL. POS.-
Einsteller ganz nach rechts gedreht wird.
Die Verzögerungszeit ist so einzustellen, daß die Strahllinie
möglichst kurz vor dem zu vergrößernden Zeitabschnitt beginnt.
Ist die Verzögerungszeit (maximal 7cm x Ablenkkoeffizient) nicht
ausreichend, um bis zu dem später zu vergrößernden Signalteil
zu gelangen, kann der Ablenkkoeffizient vergrößert werden. Mit
anliegendem Signal wird dabei sichtbar, daß daraus ein größerer
Ablenkkoeffizient resultiert; d.h. die Ablenkgeschwin-digkeit wird
verringert. Die Verzögerungszeiteinstellung erfolgt relativ, d.h.
bezogen auf den Ablenkkoeffizienten(siehe Bild 2).
Bild 2
MODE: „sea"
(SEARCH = suchen)
TIME / DIV. : 5ms/cm
Triggerkopplung: TvF
Triggerflanke: fallend (-)
Verzögerungszeit:
4cm x 5ms = 20ms
Bild 2 zeigt, daß die Verzögerungszeit auch meßbar ist. Sie ist
identisch mit der eingestellten Verschiebung des Strahlanfangs.
Man ermittelt sie durch Multiplikation des dunkelgetasteten
Teils (horizontal) mit dem eingestellten Zeitkoeffizienten.
Mit der Umschaltung von „suchen" („sea") auf verzögern
(„del") wird wieder die gesamte Strahllänge, beginnend mit
dem zuvor gewählten Zeitabschnitt, sichtbar, wenn der
(gespeicherte) aktuelle Zeit-Ablenkkoeffizient nicht zu klein ist.
Ist wegen zu großer Dehnung (zu kleinem Ablenkkoeffizienten)
der Strahl kaum oder gar nicht sichtbar, muß der Ablenkkoeffizient
mit dem TIME / DIV.-Drehknopf vergrößert werden. Ein größerer
Ablenkkoeffizient als der zuvor im SEARCH-Betrieb gewählte
Wert kann nicht eingestellt werden.
Beispiel:
Der in Bild 2 in der „sea"-Einstellung gewählte Wert beträgt
5ms/cm. Im „del"-Betrieb mit ebenfalls 5ms/cm erfolgt
deshalb eine verzögerte aber ungedehnte 1:1 Darstellung.
Eine weitere Erhöhung des Ablenkkoeffizienten auf z.B.
10ms/cm wäre sinnlos und wird daher automatisch
verhindert.
Bild 3
MODE: „del"
(DELAY = verzögern)
TIME / DIV. : 5ms/cm
Triggerkopplung: TvF
Triggerflanke: fallend (-)
Verzögerungszeit:
4cm x 5ms = 20ms
Die Dehnung läßt sich nun mit der Einstellung des
Ablenkkoeffizienten verändern. Mit dem DEL. POS.-Einsteller ist
auch nachträglich eine Veränderung der Verzögerungszeit und
damit eine Verschiebung des gedehnten Abschnitts in
horizontaler Richtung möglich. Bild 4 zeigt, daß eine fünfzigfache
Dehnung durch das Umschalten des Ablenkkoeffizienten (TIME
/ DIV.) von 5ms/cm auf 0.1ms/cm erreicht wurde. Mit der Dehnung
erhöht sich die Ablesegenauigkeit bei Zeitmessungen.
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