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Beckhoff BX5200 Dokumentation Seite 68

Busklemmen-controller für devicenet
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Parametrierung und Inbetriebnahme
Topologie
Die Leitungslänge bei CAN Netzwerken hängt stark von der gewählten Baud-Rate ab. CAN toleriert dabei
kurze Stichleitungen - ebenfalls in Abhängigkeit von der Baud-Rate. Die erlaubte Stichleitungslänge sollte
nicht überschritten werden. Häufig wird die verlegte Leitungslänge unterschätzt - die Schätzung liegt
teilweise Faktor 10 unter der tatsächlichen Länge. Deshalb empfiehlt sich folgender Test:
Test 6
Die Stichleitungslängen sowie die Busgesamtlänge nachmessen (nicht nur grob schätzen!) und mit den
Topologieregeln (Baud-Ratenabhängig) vergleichen.
Schirmung und Erdung
Stromversorgung und Schirm sollten sorgfältig, einmalig und niederohmig beim Netzteil geerdet werden. Alle
Verbindungsstellen, Abzweige etc. im CAN-Kabel müssen neben den Signalleitungen (und evtl. CAN-GND)
auch den Schirm durchverbinden. In den Beckhoff IP20 Buskopplern wird der Schirm über ein R/C-Glied
hochfrequenzmäßig geerdet.
Test 7
Mit DC-Strommessgerät (16 Amp max.) Strom zwischen Spannungsversorgungs-Masse und Schirm am vom
Netzteil entfernten Ende des Netzes messen. Es sollte ein Ausgleichsstrom vorhanden sein. Wenn kein
Strom vorhanden ist, so ist der Schirm nicht durchgängig verbunden oder das Netzteil ist nicht richtig
geerdet. Wenn das Netzteil in der Mitte des Netzwerkes angeordnet ist, so sollte an beiden Enden
gemessen werden. Dieser Test kann u.U. auch an den Stichleitungsenden durchgeführt werden.
Test 8
Den Schirm an mehreren Stellen auftrennen und den Verbindungsstrom messen. Wenn ein Stromfluss
vorhanden ist, so ist der Schirm an mehreren Stellen geerdet (Erdschleife)
Potentialunterschiede
Der Schirm muss für diesen Test durchgängig sein und darf keinen Strom führen (vorher getestet).
Test 9
Spannung zwischen Schirm und Spannungsversorgungs-Erde an jedem Knoten ermitteln und notieren. Der
maximale Potentialunterschied zwischen zwei beliebigen Geräten sollte kleiner als 5 Volt sein.
Fehler erkennen und lokalisieren
Am besten funktioniert in der Regel der "Low-tech-Ansatz": Teile des Netzes abhängen und beobachten,
wann der Fehler verschwindet.
Aber: Dies funktioniert nicht gut bei Problemen wie zu großen Potentialunterschieden, Masseschleifen, EMV
und Signalverfälschung da die Verkleinerung des Netzes häufig das Problem löst, ohne dass der „fehlende"
Teil ursächlich war. Auch die Buslast ändert sich beim Verkleinern des Netzes - damit können externe
Störungen seltener CAN-Telegramme "treffen".
Die Diagnose mittels Oszilloskop führt meist nicht zum Erfolg: CAN Signale sehen auch im ungestörten
Zustand teilweise recht wirr aus. Unter Umständen kann mit einem Speicheroszilloskop auf Error Frames
getriggert werden - diese Art der Diagnose ist aber Messtechnik-Experten vorbehalten.
Protokollprobleme
In seltenen Fällen sind auch Protokollprobleme (z. B. fehlerhafte oder unvollständige CANopen-
Implementierung, unglückliches Timing im Boot-Up etc.) Ursache von Störungen. Hier ist dann ein Mitschrieb
(Trace) des Busverkehrs mit anschließender Auswertung durch CANopen Experten erforderlich - das
Beckhoff Support Team kann hier helfen.
68
Version: 2.2.0
BX5200

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